Entscheidend ist die Charakteristik des Motors. Die Leistung eines Motors resultiert
ausschließlich aus dem Drehmoment und der Drehzahl -> Leistung = Drehmoment * Drehzahl. Ohne Drehmoment keine Leistung, ohne Drehzahl aber auch nicht.
P = 2*Pi*M*n
P ist die Leistung, M das Drehmoment, n die Wiederholungen pro Sekunde.
Der GD hat bei 6000U/min 140PS -> 103kW. 103kW/2*Pi*100 = 163,9Nm (6000U/min = 100U/s).
Der GE hat bei 5500U/min 115PS -> 85kW. 85kW/2*Pi*91 = 147,6Nm
Der GE hat zum einen eine geringere Drehzahl in der er die maximale Leistung erreicht, dort aber auch ein geringeres Drehmoment. Dafür wird er untenrum aber einfach auch mehr Leistung haben, der GD erst weiter oben.
Dafür müsste man aber mal die Drehmoment/Leistungsdiagramme beider Motoren haben. Da wird man aber vermutlich sehen, dass der GE das Drehmoment eher im unteren Bereich, der GD eher im oberen Bereich haben wird.
Beide haben somit ein ähnliches maximales Drehmoment, aber schaffen dieses eben nicht bei den gleichen Drehzahlen.
Hohes Drehmoment untenrum bedeutet zwangsläufig eine geringere Leistung, aber eben bessere Fahrbarkeit in niedrigen Drehzahlbereichen. Hohes Drehmoment obenrum braucht eben Drehzahl um überhaupt was zu können, hat dafür aber sehr viel Leistung.
Faktoren die diese Charakteristik beeinflussen sind vor allem die Ventilzeiten, der Ansaug- so wie Abgaskanal.
Hohe Überschneidungen von Aus- und Einlassventilen bringt hohes Drehmoment in den oberen Drehzahlen, kurze Zeiten bringt hohes Drehmoment in den unteren Drehzahlen. Mit variabler Nockenwellenverstellung kann man hier das beste aus beidem Nutzen.
Langer dünner Ansaugkanal bedeutet Drehmoment untenrum, großvolumig und kurz bedeutet Drehmoment obenrum (der V6 hat beides und schaltet zwischen beidem hin und her - VRIS).
Aber auch wie viele Ventile ist hier interessant.
Entscheidend ist dabei letztlich oft wie gut der Gasaustausch stattfindet, bei hohen Drehzahlen ist die Zeit einfach zu knapp um den Zylinder gut zu spülen, weshalb man dann die Ventilzeiten überschneidet, damit der Abgasstrom einen Sog verursacht und so schon wieder frisches Gemisch mit in den Zylinder zieht. Bei niedrigen Drehzahlen ist eine Überschneidung aber problematisch, da der Gasaustausch eher gestört wird, weil alles noch viel zu langsam voranschreitet. Darum laufen diese PS-Monster untenrum auch immer wie ein Sack Nüsse. Bei Wankeln erreicht man das durch den Bridge-Port, der ja auch für das charakteristische brap brap brap verantwortlich ist.
Hier mal noch ein Link mit deutlich mehr Details zu diesem Thema und auch welche Faktoren das Drehmoment eines Motors insgesamt bestimmen.
https://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/steuerung/fuellung.htm