Tempomat müht sich ab

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Mi 9. Okt 2019, 19:49

Kampfkuchen hat geschrieben:Toleranzangaben mit Ölverbrauch zu vergleichen halte ich aber auch für Unsinn. Die sichern sich damit ab, da geht es um keine einstellbare Sache.


Es kommt aber trotzdem aufs Gleiche.....
Ich weiß aus Erfahrung, dass 5mm Spiel in diesem Fall einfach zu viel! Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei Hersteller-Angaben immer öfter bzw. mehr "Kalkül" dabei ist als man meint.
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1239
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 12:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon commander_keen » Sa 12. Okt 2019, 09:01

Bin gerade auf der “Durchreise“ und habe das Ding mal zerlegt. Sehr interessant. An sich primitiver Aufbau und trotzdem habe ich erst beim zweiten Hinschauen verstanden, wo die eigentlichen Ventile arbeiten.

So richtig verdreckt war eigentlich nichts, die magnetischen Metallklötzchen im Inneren purzelten aber nicht gerade von alleine heraus, brauchte ein paar Schläge auf eine Unterlage.
Ich hab demnach trotzdem versucht alles zu reinigen. Die Kontakte abgebürstet, weil eine Spule 76 statt 55 Ohm lieferte (direkt auf der Platine gemessen aber 54 Ohm), aber eigentlich sah da auch nichts korrodiert aus.
Die Dichtungen hab ich alle mit Bremspaste benetzt (auch die große Membran zum Gehäuse, weil das Gehäuse unendlich uneben ist mit Gussstellen), weil ich nichts besseres wusste, was ich habe und definitiv keinen Gummi angreift.
Bei den wandernden Metallklötzchen habe ich es allerdings trocken gelassen.

Alles wieder eingebaut. Nun fällt er beim Einschalten zwar auch um ca. 2 km/h ab, aber fängt sich direkt im ersten Versuch. (Vielleicht ist das sogar “GE-normal“?)

Den Bowdenzug habe ich testweise auch noch etwas nachgespannt.
Dabei kam mir dann ein neuer Gedanke: Wir sprachen von Spiel. In welche Richtung? Seitlich gegen drücken wie bei einer Kette oder in Arbeitsrichtung?

Die Frage kam mir, weil jetzt etwas kurios ist: Wenn man wiederholt direkt hintereinander Set/Coast kurz drückt, wird der Wagen dadurch minimal schneller. Drei mal Drücken sind fast 5 km/h, weil jedes Antippen die Geschwindigkeit leicht erhöht. (Elektrisch tut er, was er soll, Halten der Taste verlangsamt das Auto. Nicht dass sonst jemand wilde Fantasien entwickelt ;-))
Vielleicht ist das durch zu wenig Spiel. Vielleicht habe ich zuvor aber auch nie mehrmals hintereinander kurz Coast angetippt statt zu halten. Vielleicht kann das ja mal jemand bei Gelegenheit mit einem GE nachstellen...
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 5023
Registriert: Di 10. Jan 2006, 19:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Kampfkuchen » Sa 12. Okt 2019, 20:09

commander_keen hat geschrieben:So richtig verdreckt war eigentlich nichts, die magnetischen Metallklötzchen im Inneren purzelten aber nicht gerade von alleine heraus, brauchte ein paar Schläge auf eine Unterlage.

Manchmal reicht es schon die Oberfläche der Dichtung zu reinigen, weil feinster Dreck drauf ist, den man kaum sieht.

commander_keen hat geschrieben:An sich primitiver Aufbau und trotzdem habe ich erst beim zweiten Hinschauen verstanden, wo die eigentlichen Ventile arbeiten.

Das eine Ventil gibt den Unterdruck vom Motor frei, die anderen beiden haben unterschiedliche Querschnitte und geben den Unterdruck zur Umgebung frei. Dieses weiße Pad was drin liegt ist ein Filter, damit kein Dreck angesaugt wird.

commander_keen hat geschrieben:Die Dichtungen hab ich alle mit Bremspaste benetzt (auch die große Membran zum Gehäuse, weil das Gehäuse unendlich uneben ist mit Gussstellen), weil ich nichts besseres wusste, was ich habe und definitiv keinen Gummi angreift.

Bremspaste? Einfach Keramikpaste oder was ist das?
O-Ringe benetze ich immer vorsichtig mit Kriechöl oder Fett, kommt aber auf die Situation an. Beim Tempomat habe ich einfach Caramba 70 genommen, ist das Pendant zu WD40.

commander_keen hat geschrieben:Den Bowdenzug habe ich testweise auch noch etwas nachgespannt.
Dabei kam mir dann ein neuer Gedanke: Wir sprachen von Spiel. In welche Richtung? Seitlich gegen drücken wie bei einer Kette oder in Arbeitsrichtung?

Arbeitsrichtung.
commander_keen hat geschrieben:Die Frage kam mir, weil jetzt etwas kurios ist: Wenn man wiederholt direkt hintereinander Set/Coast kurz drückt, wird der Wagen dadurch minimal schneller. Drei mal Drücken sind fast 5 km/h, weil jedes Antippen die Geschwindigkeit leicht erhöht.

Ich kann es montag mal testen, glaube aber das war fast normal. Ansonsten einfach das Spiel minimal erhöhen und gucken ob es dann weniger empfindlich ist.

commander_keen hat geschrieben:Alles wieder eingebaut. Nun fällt er beim Einschalten zwar auch um ca. 2 km/h ab, aber fängt sich direkt im ersten Versuch. (Vielleicht ist das sogar “GE-normal“?)

Das müsste wirklich normal sein. Wenn man sich das Prinzip des Tempomats anschaut ist es eigentlich auch gar nicht weiter verwunderlich bzw sogar recht genau. Beim ersten Mal sackt es immer etwas ab, wichtig ist, dass er anschließend die Geschwindigkeit hält ohne große Schwankungen. Solange ich nicht von eben auf bergauf/bergab wechsle, merke ich kein Nachregeln.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3597
Registriert: Do 8. Aug 2013, 17:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon commander_keen » So 13. Okt 2019, 12:55

ATE Bremszylinderpaste, die genauen Inhaltsstoffe sind mir nicht bekannt.

Das weiße Pad ist eine sehr interessante Konstruktion für den Laien, der einfach etwas übers Loch packen würde. ^^

Na dann bin ich mal gespannt auf die Tests. Ich komme erst nächstes Wochenende zurück, aber schaue bestimmt mal zwischendurch ins Forum.
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 5023
Registriert: Di 10. Jan 2006, 19:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Kampfkuchen » Mo 14. Okt 2019, 18:23

Ich hab es heute mal getestet. Also wenn ich drei mal so eine halbe Sekunde schnell drücke, dann scheint der Tempomat das als durchgehendes Drücken zu vernehmen. Ansonsten, wenn ich ganz kurz drücke passiert gar nichts.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3597
Registriert: Do 8. Aug 2013, 17:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 15. Okt 2019, 12:15

Kampfkuchen hat geschrieben: Ansonsten, wenn ich ganz kurz drücke passiert gar nichts.


Das ist beim Xedos auch so, was schade ist. Sprich feinfühlige bzw. kleine Änderungen der aktiv gehaltenen Geschwindigkeit sind schwer zu realisieren.

Der Tempomat im MPS hingegen, ist da schon weiter. Ein ganz kurzer Tasten-Druck verringert bzw. erhöht die aktiv gehaltene Geschwindigkeit um ca. 1 km/h. Ist viel praktischer.
Beim Xedos muss man eben länger drauf drücken und warten bis sich "was tut" und dann loslassen. Dadurch hat man dann eher 5 km/h-Sprünge.
Da ist es genauer vorher zu cancelln und per Gaspedal und erneutem Set auf die richtige Geschw. zu stellen.
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1239
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 12:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Kampfkuchen » Di 15. Okt 2019, 16:16

Das liegt aber auch hauptsächlich daran, dass der MPS schon ein Tempomat hat, bei dem man einen Sollwert stellt. Das im Xedos/GE hält ja nur die aktuelle Geschwindigkeit.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3597
Registriert: Do 8. Aug 2013, 17:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon commander_keen » Mo 13. Jul 2020, 22:03

Also der Tempomat arbeitet seit der Zerlegung des Aktors soweit ordentlich. Zwar ein wenig träge bei Aufnahme der gesetzten Geschwindigkeit (rutscht erst um ca. 2-3 km/h ab, um sich dann wieder empor zu stemmen), aber zuverlässig.

Mit Anhänger nach Rumänien habe ich bergauf gelernt, dass bei ca. 15 km/h Unterschreitung der gesetzten Geschwindigkeit "Cruise" deaktiviert wird. Das könnte für Kampfkuchen relevant sein, falls er seine "ich bescheiße den Tempomat mit der zweifachen GEschwindigkeit"-Taktik verfolgt. Denn dann würden schon 7-8 km/h Abweichung eine Deaktivierung bedeuten, die auch ohne Anhänger fast mal auftreten, wenn man im 5. Gang bergauf cruised. (Gut, V6er werden natürlich bei so etwas weniger zu kämpfen haben, als die kleineren Motoren)


PS: Der Komfortblinker von ihm war auf die lange Strecke ein sehr schönes Gimmick, nur zu empfehlen. ::-)
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 5023
Registriert: Di 10. Jan 2006, 19:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Kampfkuchen » Mo 13. Jul 2020, 23:03

Ohje, also doch das Tempomatsteuergerät komplett neu bauen :lol: An sowas habe ich natürlich gar nicht gedacht...

Ne ich hab grad mal kurz überlegt und man kann das ganze dann halt einfach mit einem Offset machen und keiner Verdoppelung. Das ist letzten Endes nicht mehr ganz so simpel, aber auch kein Problem. Sprich einfach immer +15km/h drauf, dann funktioniere der Tempomat schon bei 25km/h, das sollte ausreichen. Oder man macht es steigend. So dass er bei 10km/h auf 40 anpasst, bis 100km/h dann aber 1:1 ist. Das ist eigentlich dann doch wieder genau so simpel.

PS: Ich habe ihn nicht für Werbung bezahlt :mrgreen:
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3597
Registriert: Do 8. Aug 2013, 17:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Tempomat müht sich ab

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 14. Jul 2020, 19:46

commander_keen hat geschrieben:Mit Anhänger nach Rumänien habe ich bergauf gelernt, dass bei ca. 15 km/h Unterschreitung der gesetzten Geschwindigkeit "Cruise" deaktiviert wird.


Kann ich bestätigen! Ist beim Xedos auch so. Habe es ebenfalls nur im Anhänger-Betrieb gemerkt.
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1239
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 12:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Vorherige

Zurück zu Motorraum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste