Startproblem

Startproblem

Beitragvon commander_keen » Di 15. Apr 2014, 09:10

Wir hatten zwar zuletzt zwei Leute mit Zündproblemen (eher die GEAs, eh? ;-)), aber mein Motor läuft gut, wenn er läuft. Nun quält er sich in letzter Zeit aber immer mal wieder beim Starten (als wäre Winter, aber nicht immer) und neulich passierte es zum zweiten Mal, dass ich starten wollte und es tat sich "nichts". Nichts heißt, keine Rödelei aber das Drehen des Zündschlüssels ließ ihn einmalig klicken (Motorraum).
Anschließend Zündung aus bzw. komplett OFF und neuer Versuch. Beim ersten Mal ging er dann sofort, beim zweiten Mal konnte ich das Klick-Spiel zwei Mal spielen.
Hat tatsächlich der Anlasser ein Problem (hat man hier ja eher noch nicht gehört) oder soll ich das Klicken eher so werten, das der gerne arbeiten würde?
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Re: Startproblem

Beitragvon Ewald » Di 15. Apr 2014, 10:39

dieses Problem hatte ich auch schon 3 mal vor einiger Zeit,bin dann in die Werkstatt alles durch checken lassen,Anlasser ,lichtmaschine und Batterie...alles OK: Keine Ahnung was das war.Es hört sich komisch an aber ich habe herrausgefunden:nach dem abstellen des Motors das Licht und die Heizung ausschalten dann habe ich das Problem,wenn ich das Licht und die Heizung zuerst ausschalte und dann erst den Schlüssel drehe zum ausmachen dann fehlt nichts,keine Ahnung warum.Alles wurde schon kontrolliert nichts wurde gefunden.Habe mich schon an seine Eigenheiten wie das schon gewöhnt,wir haben auch unsere.Die weiteren zähle ich gar nicht auf,egal.

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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Di 15. Apr 2014, 12:58

Meine Batterie ist noch gut bei der Sache. Zur Zeit steht er auch nicht so viel, dass Kriechströme so schlimm wären. (zumal er ja nach 2 Mal Klicken ohne Start den Motor dann doch starten kann)
Ich befürchte ja nur, dass wird jetzt zunehmend schlimmer und irgendwann stehe ich irgendwo und komme nicht mehr weg...
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Re: Startproblem

Beitragvon Wolfgang » Di 15. Apr 2014, 14:51

Das liegt an den Kohlebürsten des Gleichstrommotors im Anlasser. Der Klick ist der Magnetschalter, der den Strom einschaltet. Wenn nun die Kohlebürsten durch Verschleiß, Abrieb und/oder Dreck in den Führungen keinen richtigen Kontakt zu den Kollektorlamellen herstellen, dann läuft der Anlassermotor nicht. Die Kohlebürsten werden durch Federn in ihren Schächten an den Kollektor gedrückt. Bei zu viel Dreck drin schaffen sie das nicht mehr.

Als Behelf tut's ein leichter Hammerschlag auf den Anlasser, wodurch die Bürsten etwas nachrücken. Ansonsten hilft nur ausbauen, zerlegen, schön sauber machen und neue Bürsten einsetzen. Das habe ich bei früheren Autos mehrmals gemacht. Wenn du keine Originalbürsten bekommst, dann tun es auch „irgendwelche“ aus dem gut sortierten Elektrobastelladen. Sie dürfen nur nicht zu klein sein, zu große kann man passend schleifen. Einen Zehntelmillimeter Luft nach den Seiten sollen sie in den Schächten haben, also sich leicht bewegen lassen.
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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Di 15. Apr 2014, 16:06

Das würde der Beschreibung nach wohl passen.
Warum neue einsetzen? Die alten gehen doch bestimmt noch. ;-)
Oder denkst du, die sind bereits (nahezu) aufgebraucht?

Ich sehe auf Anhieb zumindest keine Ersatzkohlebürsten, aber ich weiß auch die Teilenummer noch nicht. Mal schauen...
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Re: Startproblem

Beitragvon Kampfkuchen » Di 15. Apr 2014, 17:40

Ich würde zuerst die anliegende Spannung am Anlasser prüfen, ist ja nicht schwer...
Es kann übrigens auch sein, dass der Magnetschalter nicht mehr richtig durchschaltet. Aber wie Wolfgang schon sagt, der Fehler wird höchstwarscheinlich beim Anlasser liegen.
Hatte das Problem bei meinem Twingo, dass eine der Laufbuchsen vom Rotor ausgeschlagen waren, dadurch drückte die Welle mit dem Kollektor gegen eine Kohlebürste, welche dann ziemlich schnell abnutzte. Dadurch war dann irgendwann nur noch das Klacken des Magnetschalters zu hören und der Anlasser zu schwach zum drehen.
Auf den Kohlebürsten steht ggf. eine Nummer drauf, nach der solltest du dann suchen. Gab bei mir welche in einem Kohlebürstenshop.

In Berlin ist im übrigen auch ein Kohlebürstenhersteller, solltest du Bedarf haben, kann ich dort gern hinfahren.
Letzendlich wird es zu dem kommen, was Wolfgang sagte... Anlasser ausbauen und durchchecken.

PS: Einfach so nutzen Kohlebürsten sich nicht so schnell ab, die restlichen in meinem Twingo hatten noch fast originale Größe (Baujahr 96) und im Mazda die sind auch wie neu.
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Re: Startproblem

Beitragvon Wolfgang » Di 15. Apr 2014, 18:05

In der Tat ist der Anlasser derjenige Elektromotor mit den wenigsten Betriebsstunden im Auto. Auf der Basis von zwei Sekunden pro Anlassvorgang und der durchschnittlichen Anahl der Motorstarts pro Tag kann das jeder für sich ausrechnen. Man beachte dabei jedoch, dass der Anlasser zwar die geringste Laufzeit hat, aber am höchsten belastet ist. Das wirkt sich auch auf die Abnutzung der Bürsten aus, es fließen hohe Ströme. Aber wenn sie noch lang genug sind, dann braucht man sie natürlich nicht auszuwechseln. Dann genügt eine sorgfältige Reinigung, auch des Kollektors.
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Re: Startproblem

Beitragvon Kampfkuchen » Di 15. Apr 2014, 20:53

Den Kollektor hatte ich damals in einer riesen Restaurationsaktion auf der Drehbank abgedreht.

Bild
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http://imgur.com/a/m9haX

Das ganze kann man hier noch nachlesen:
http://www.twingotuningforum.de/thread-26777.html?highlight=anlasser
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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Mi 16. Apr 2014, 16:44

Kohlebürstenshop, was es alles gibt. :lol:

Na mal schauen, ob ich das über Ostern mal anfassen kann. Da bin ich allerdings in Thüringen und muss zum Wochenstart wieder zurück, muss also abfahrtüchtig bleiben. (eigentlich[TM] dürfte ja nichts kaputt gehen, aber wie's immer so ist... ;-))



PS: Was für 'ne kranke Arbeit, aber sieht aus wie neu, spricht für sich, hihi. Zum Drehen hab ich allerdings nichts, müsste sogar Bremsenreinger o.ä. noch besorgen... (ob Kohlebürsten das aufsaugen? Das könnte unlustig sein im Betrieb.)
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Re: Startproblem

Beitragvon Kampfkuchen » Mi 16. Apr 2014, 21:56

Eher nicht, das Drehen war auch ziemlich übertrieben von mir... Aber ich übertreibe es halt gern :D
Eine Bürste reicht ja... Und das mit dem Bremsenreiniger dürfte kein Problem sein.

Den Kommentar der kranken Arbeit nehme ich mal als Kompliment ;)

Mein Opa nimmt's aber übrigens noch etwas genauer...


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Ja... Das ist meiner vom GE :D
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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Do 17. Apr 2014, 13:49

Kampfkuchen hat geschrieben:Eine Bürste reicht ja... Und das mit dem Bremsenreiniger dürfte kein Problem sein.

Ok, hatte nur keine Lust auf wildes Bürstenfeuer.

Kampfkuchen hat geschrieben:Den Kommentar der kranken Arbeit nehme ich mal als Kompliment ;)

Jau. ;-)

Mein Opa nimmt's aber übrigens noch etwas genauer...

Klingt wie'n alter Zeissianer. ;-)
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Re: Startproblem

Beitragvon Kampfkuchen » Do 17. Apr 2014, 15:25

Mein Opa nimmt's aber übrigens noch etwas genauer...


Klingt wie'n alter Zeissianer. ;-)


Wenn du es genau wissen willst... Er ist Ossi :D
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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Sa 19. Apr 2014, 09:10

Das ding sitzt beim kleinen Motor unten, hinterm Motor. Sooo ein Kack! Mit normalen Schlüsseln ist da kaum ranzukommen, v.a. unten...
Da schlägt im Bedarfsfall auch niemand so schnell mit nem Hammer hin...

edit: Hab ihn nun nach Stunden draußen, zwei Kohlebürsten sind kürzer oder fahren nicht so weit aus wie die anderen beiden. Bekomme die schrauben vom Deckel nicht ab, die zerdrehts. Schrottplatz hat bereits zu, juhu...
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Re: Startproblem

Beitragvon Wolfgang » Sa 19. Apr 2014, 17:55

Wenn du da irgendwie rankommst, da du ja die Kohlebürsten schon sehen kannst, versuch sie gängig zu machen, ohne den Deckel abzunehmen. Kann auch mit Bremsenreiniger gemacht werden, das Zeug verdunstet schnell.
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Re: Startproblem

Beitragvon commander_keen » Di 22. Apr 2014, 08:32

Ohne die Bürsten letztlich aus dem Deckel bekommen zu haben (trotz WD40-Bad die Nacht (nur die Schrauben versenkt, nicht das ganze Ding mit den Bürsten), aber vergammelt schien da eh nichts), hab ich den Anlasser gereinigt wieder eingebaut. (Dreck aus dem Gehäuse, v.a. zwischen den Magneten entfernt, Kollektor abgeschrubbt, Kontakte bisschen bearbeitet)
Er startete gut und ging Sekunden später aus.
Ich denk "Nooooiiiiiinnnn!, Was hab ich jetzt kaputt gemacht?", schalte ab und glotze in den Motorraum... seh ich das Kabel vom LMM lose rumhängen. *g* Rangesteckt, nochmal versucht, läuft. *puh*

Gestern auf der Rückfahrt dann keine Tachobeleuchtung als ich das Licht einschaltete. :roll: Dachte ich, neeee, jetzt hat nicht einer dieser widerspenstigen Kabelbäume, der da im Weg war, 'nen Bruch erlitten...
War dann aber doch nur der Dimmer im Cockpit, den ich beim Putzen offensichtlich komplett runtergedreht hatte. :lol: (mir war nie aufgefallen, dass der außer dem Tacho auch fast alles andere dimmt, ups.

Er startet jetzt sogar erstaunlich gut, dafür dass zwei Bürsten viel kürzer ausfahren als die anderen. Ich darf jetzt wohl nicht den Fehler machen und mich darauf auszuruhen...
Blöd nur, dass ich hier nicht das benötigte Werkzeug habe, um so wild "um die Ecke schrauben" zu können. Ohne die eine Strebe unten im Motorraum rauszunehmen, ist es etwas arg fummelig. Aber die bewegte sich, wie so vieles am GE, keinen Millimeter. (ist mit Wagenheber ohnehin wieder ein Krampf gewesen)
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