Unruhiger / vibrierender Motor

Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon commander_keen » Do 3. Okt 2019, 14:24

Um das jetzt auch mal extra zu behandeln: Mein Motor im betriebswarmen Zustand im Leerlauf (also niedrigster Drehzahl) bringt das ganze Auto zum Erzittern. Das klingt jetzt schlimmer als es ist, aber fühlt sich unangemessenerweise eben an wie ein alter Diesel (also schon gleichmäßig, daher Zündanlage in meinen Augen eher nicht).
Das soll so natürlich nicht sein.

Was schon gemacht wurde oder ohnehin nur wenige tausend Kilometer zurück liegt:
- Luftfilter
- Zündkerzen (war schon vor dem Tausch und kommt eh nur NGK rein)
- Drosselklappe geprüft (wegen klebendem Gaspedal bei Kaltstart)

Drosselklappe dacht ich erst, sieht ja nicht so prall aus:
Bild Bild

aber im Internet isses ja viel schlimmer zu sehen: https://www.offroad-forum.de/pserv.php? ... 040996.jpg
oder hier: https://www.skodacommunity.de/threads/f ... ch.124137/
Dacht ich, ok, meine ist noch gut. ^^

Was bleibt noch als Ursache?
Motor läuft sonst gut. Am Standgas will ich auch nicht grundlos drehen, nur um Symptome zu lindern, statt Ursachen zu beheben.
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 4911
Registriert: Di 10. Jan 2006, 18:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Do 3. Okt 2019, 15:06

Meine sah so aus :D
Bild Bild

commander_keen hat geschrieben:Drosselklappe dacht ich erst, sieht ja nicht so prall aus:


Du könntest noch den Rand der Drosselklappe saubermachen, da scheint leichter Schmutz drauf zu sein. Der ist auch ohnehin das Problem bei der Verschmutzung. Auf den Bypasskanal tippe ich nicht, da die restliche Drosselklappe super aussieht.

commander_keen hat geschrieben:Was bleibt noch als Ursache?
Motor läuft sonst gut. Am Standgas will ich auch nicht grundlos drehen, nur um Symptome zu lindern, statt Ursachen zu beheben.


Standgas anpassen dürfte ohnehin nicht unbedingt helfen. Wann wurden Finger und Zündkappe zuletzt gemacht? Eventuell schwächelt die Zündspule.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Do 3. Okt 2019, 19:04

Also ich würde:

1.) DK ausbauen
2.) DK komplett reinigen, inkl. Demontage des BAC-Ventils (so heißt es zumindest im WHB vom Xedos) und wichtig: auch demontage und Reinigung der Standgas-Stellschraube bzw. deren Kanal!
3.) Lagerung der DK-Welle schmieren
4.) DK wieder einbauen
5.) Standgas-Drehzahl neu einstellen
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1134
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 11:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Do 3. Okt 2019, 19:32

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:3.) Lagerung der DK-Welle schmieren


Man schmiert Drosselklappenwellen nicht. Das Fett bindet Dreck und schmirgelt das Lager kaputt.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon commander_keen » Mo 7. Okt 2019, 20:49

Kampfkuchen hat geschrieben:Wann wurden Finger und Zündkappe zuletzt gemacht?

Na nie? ^^ Ich kann mich an keine nennenswerte Zahl GEs erinnern, die Zündprobleme gehabt hätten (außer V6ern ;-), v.a. mit ihrem Thyristor oder was das war). Das ist doch nicht Teil des regulären Wartungsplans, oder?
Schwächelnde Zündspule würde ich hingegen Probleme unter Vollast erwarten(?) Da erscheint mir ersteres von dir irgendwie noch wahrscheinlicher.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:2.) DK komplett reinigen, inkl. Demontage des BAC-Ventils (so heißt es zumindest im WHB vom Xedos) und wichtig: auch demontage und Reinigung der Standgas-Stellschraube bzw. deren Kanal!

Wofür ist das Ventil gut? Und warum ist der Kanal einer Stellschraube so wichtig?
Bei kompletter Demontage der DK brauche ich vermutlich die Dichtung neu?

Bei der Schmierung seid ihr euch ja uneins. Was käme denn sonst außer Schmierung in Betracht? Leichte Ölung oder gar nichts?

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:5.) Standgas-Drehzahl neu einstellen

Ist prinzipiell Brücke Masse/TEN stecken, auf rund 1000 rpm per Stellschraube stellen und dann Brücke abziehen, wimre? (Motor natürlich betriebswarm, keine Verbraucher)
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 4911
Registriert: Di 10. Jan 2006, 18:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Mo 7. Okt 2019, 21:19

commander_keen hat geschrieben:Na nie? ^^ Ich kann mich an keine nennenswerte Zahl GEs erinnern, die Zündprobleme gehabt hätten (außer V6ern ;-), v.a. mit ihrem Thyristor oder was das war). Das ist doch nicht Teil des regulären Wartungsplans, oder?

Das ist wirklich ein Verschleißteil. Jeder Funkenüberschlag bricht minimal Werkstoff aus den Kontakten. Irgendwann ist halt kein Material mehr da oder sehr ungleichmäßig. Das sieht man aber. Kannst dir angucken.
So sieht das aus:
https://e30-talk.com/topic/59329-m20-z%C3%BCndverteiler/

commander_keen hat geschrieben:Schwächelnde Zündspule würde ich hingegen Probleme unter Vollast erwarten(?) Da erscheint mir ersteres von dir irgendwie noch wahrscheinlicher.

Jain. Unter Volllast bzw hoher Drehzahl fällt das nicht so stark auf. Das macht sich hauptsächlich untenrum bemerkbar, da bei 650 Umdrehungen sporadische Zündaussetzer deutlich krasser ins Gewicht und seinen Lauf fallen, als wenn du 4000 Umdrehungen hast und durch die Masse der Schwungscheibe solche Aussetzer eher vertuscht werden. Du hast ja im Leerlauf außerdem auch nur 10-15PS.

commander_keen hat geschrieben:Wofür ist das Ventil gut? Und warum ist der Kanal einer Stellschraube so wichtig?

Das BAC Ventil ist ein Bi-Metall welches von der Kühlflüssigkeit erwärmt wird und dann einen Bypass schließt, welches aber auch imho vom Motosteuergerät gesteuert werden kann (um elektronische Last zu kompensieren). Das ist der Grund, warum der Motor, wenn er kalt ist, eine höhere Drehzahl hat, die dann langsam sinkt. Dafür ist das BAC Ventil verantwortlich. Ebenso für die typischen Probleme mit schlecht entlüfteter Kühlkreisläufe. Luft kommt vorbei, das Ventil bleibt nicht ruhig/kühlt ab -> Leerlauf wird verstellt.
Der Kanal ist deshalb wichtig, weil er als Bypass zur geschlossenen Drosselklappe wirkt. Wenn die Luft dort nicht vernünftig durch kann, dann stirbt der Motor im Leerlauf ab.

commander_keen hat geschrieben:Bei kompletter Demontage der DK brauche ich vermutlich die Dichtung neu?

Du kannst da natürlich auch Silikon (für den KFZ Bereich, Motorsil oder mein Favorit Dirko HT) nehmen, ist aber nicht die schönste Variante. Die Dichtung kann man fertig bei Mazda kaufen oder schneidet sich eine aus Dichtpappe zurecht. Da die Drosselklappe bestimmt noch nicht ab war, wird die alte definitiv zerreißen.
Du musst allerdings das Kühlwasser ablassen, da durch die DK eben Kühlwasser fließt.

Ich muss ehrlich sagen, ich bin zwar der Fan davon solche Sachen gründlich zu machen, ich würde aber nicht empfehlen solche Sachen so abzubauen. Ich würde erstmal versuchen das im eingebauten Zustand etwas weiter zu putzen (also besonders den Rand der Drosselklappe, der sieht dreckig aus) und dann gucken ob das Problem weg ist. Eine verdreckte Drosselklappe hat eher absterben im Wechsel von Last zu Leerlauf als Folge oder generell absterben im Leerlauf. Deine Drosselklappe sieht einfach aus wie geleckt, ich denke nicht, dass du da einen verdreckten Kanal hast. Schau erstmal nach einfachen Sachen die schnell zu tauschen/auszubauen sind. Die DK ist deutlich mehr Aufwand.
Wenn schon die Klappe so sauber ist, glaube ich nicht, dass die Kanäle super dreckig sind... Das ergäbe einfach keinen Sinn.

commander_keen hat geschrieben:Bei der Schmierung seid ihr euch ja uneins. Was käme denn sonst außer Schmierung in Betracht? Leichte Ölung oder gar nichts?

Ölen ist das höchste der Gefühle, aber hier ist dann auch wirklich weniger mehr... Macht man vom Werk aus nicht und in den Werkstatthandbüchern wird das auch nicht gesagt.
Ich hab auch extra noch mal drei WHBs überprüft. Suzuki Bandit, Kawasaki ER-5, 626 GE. Nirgends die Rede von Ölen/Fetten beim Zerlegen/Zusammenbau der Drosselklappe inkl. Welle.
Ich würde dir generell abraten die Drosselklappe aus dem Drosselklappengehäuse auszubauen! Da kann man viel kaputt machen. Wenn die Welle verzieht, dann war es das. Die Schrauben sind in der Regel auf der Rückseite gespreizt.
https://www.google.com/search?q=drosselklappenwelle+schmieren&oq=drosselklappenwelle+schmieren&aqs=chrome..69i57j0l2.3964j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

commander_keen hat geschrieben:Ist prinzipiell Brücke Masse/TEN stecken, auf rund 1000 rpm per Stellschraube stellen und dann Brücke abziehen, wimre? (Motor natürlich betriebswarm, keine Verbraucher)

Brücke zwischen GND und TEN, also ab in den Diagnosemodus, dann die Drehzahl mit der Schraube auf 500-800 Umdrehungen beim FS Motor. Du hattest aber den 1.9er oder? Ich schätze da ist es das gleiche, aber vielleicht weiß qwertzo die genaue Angabe, der hat da weit mehr Bücher als ich zu dem Wagen. Wenn du im Diagnosemodus bist, öffne mal (nur Zündung an, Motor aus) leicht die Drosselklappe. Sobald die aufgeht sollte der Lüfter vom Motor starten. Tut er das nicht, kannst du das Poti so einstellen, dass er angeht, sobald du aufmachst. Wenn er sofort an ist, dann musst du es weiter nach hinten stellen. Das ist wichtig, damit der Motor weiß ob die DK offen ist oder er im Leerlauf ist.

Also was ich als erstes machen würde wäre einmal den Rand der DK reinigen um das Kleben wegzubekommen, Verteilerkappe und Finger checken, wenn du die Möglichkeit hast Zündzeitpunkt und das Drosselklappenpoti. Wenn du so eine Strobopistole für den Zündzeitpunkt besorgen kannst, dann kannst du auch mal jeden Zylinder anklemmen und schauen ob der Blitz regelmäßig kommt. Tut er das nicht, gibt es auf diesem Kabel Zündaussetzer.

Ich glaube ich werde mal zu den Themen was in die Wissensdatenbank schreiben.

Was du noch testen kannst ist die Angabe der Leerlaufdrehzahlen aus dem WHB. Wenn die sind wie angegeben, würde ich an der Drosselklappe nix einstellen. Sie warnen eindringlich davor, da man den Lauf verschlechtern kann und es eigentlich ab Werk alles ok ist.

    Leerlauf 650-750
    Motorlüfter an 725-825
    Lüftung auf 3 oder höher 725-825
    Abblendlicht an 725-825
    Heckscheibenheizung an 650-750
    Servolenkung 650-750
    Klima an 725-825
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 8. Okt 2019, 12:11

Kampfkuchen hat geschrieben:Das ist wirklich ein Verschleißteil. Jeder Funkenüberschlag bricht minimal Werkstoff aus den Kontakten. Irgendwann ist halt kein Material mehr da oder sehr ungleichmäßig. Das sieht man aber. Kannst dir angucken.


So ist es.
Ich würde (erst recht) bei unrundem Motorlauf alles erneuern was mit der Zündung zu tun hat und was zu erschwinglichen Preisen erhältlich ist! In folgender Reihenfolge:
- Zündkerzen (und dann alle 20-40 tkm)
- Zündkabel
- Verteiler-Finger
- Verteiler-Kappe
- Zündspule



Kampfkuchen hat geschrieben:Das BAC Ventil ist ein Bi-Metall welches von der Kühlflüssigkeit erwärmt wird und dann einen Bypass schließt, welches aber auch imho vom Motosteuergerät gesteuert werden kann (um elektronische Last zu kompensieren).


Jein, bzw. fast richtig.
Das was im WHB als BAC-Ventil bezeichnet ist, ist in Wirklichkeit eine Baugruppe aus 2 Ventilen:
1.) ein "mechanisches" Thermostat-Ventil, kein Bi-Metall, sondern mit Wachs-Füllung wie auch das "große" Kühlwasser-Thermostat (ist einzig für den erhöhten Kaltlauf zuständig)
2.) ein elektrisches Ventil, welches die ECU schaltet (wenn am Stand der Klima-Kompressor zuschaltet z.b.)


Kampfkuchen hat geschrieben:Der Kanal ist deshalb wichtig, weil er als Bypass zur geschlossenen Drosselklappe wirkt. Wenn die Luft dort nicht vernünftig durch kann, dann stirbt der Motor im Leerlauf ab.


Das stimmt. Aber ich habe einen anderen Bypass-Kanal gemeint. Da die DK bei nicht-betätigung wirklich 100% zu ist, braucht es in Summe 3 davon:
1.) Kanal für Thermostat-Ventil (im BAC)
2.) Kanal für elektrisches Ventil (im BAC)
3.) Kanal für die Leerlauf-Schraube

Letzteren habe ich gemeint. Wenn der Motor betriebswarm ist und keine Verbraucher aktiv sind, sind Kanäle 1 & 2 geschlossen und der Motor bekommt nur über Kanal 3 Luft.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich auch der 3. Kanal verdreckt. Wenn man nun die DK reinigt (egal ob ausgebaut oder eingebaut) reinigt man unweigerlich einen Teil dieses Kanals, was eine Änderung der Leerlaufdrehzahl zur Folge hat!
Deswegen mein Hinweis, diesen Kanal komplett (inkl. Demontage der Einstellschraube) zu reinigen und dann die Leerlauf-Drehzahl wieder korrekt einstellen.


Kampfkuchen hat geschrieben:Du musst allerdings das Kühlwasser ablassen, da durch die DK eben Kühlwasser fließt.


Nein, muss man nicht! Warum?
a.) die DK fast der höchste Punkt ist
b.) die Schläuche einen sehr kleinen Durchmesser haben (fließt nur wenig durch)
c.) die Schläuche einfach zuzustoppeln sind

Die paar ml Kühlwasser die da verloren gehen, sind egal. Wird man vermutlich nicht einmal merken am Stand des Ausgleichsbehälters.
Nachdem Einbau entlüftet sich das System von selbst wieder.


Kampfkuchen hat geschrieben:
commander_keen hat geschrieben:Bei der Schmierung seid ihr euch ja uneins. Was käme denn sonst außer Schmierung in Betracht? Leichte Ölung oder gar nichts?

Ölen ist das höchste der Gefühle, aber hier ist dann auch wirklich weniger mehr...


Dann widersprichst dich aber selbst.
Wie kommst du überhaupt drauf, dass ich mit "schmieren" Fett gemeint hätte? Dann hätte ich "fetten" geschrieben....
Also ich habe meine DK mit einem hochleistungs Sprüh-Öl geschmiert. Ohne Probleme! Es geht ja auch vorallem um die außen liegenden Teile, die durch Korrosion schnell schwergängig werden können.


Kampfkuchen hat geschrieben:Macht man vom Werk aus nicht und in den Werkstatthandbüchern wird das auch nicht gesagt.
Ich hab auch extra noch mal drei WHBs überprüft. Suzuki Bandit, Kawasaki ER-5, 626 GE. Nirgends die Rede von Ölen/Fetten beim Zerlegen/Zusammenbau der Drosselklappe inkl. Welle.


Was willst du damit sagen oder "beweisen"?
Seit wann ist die Nicht-Erwähnung einer Fleißaufgabe Beweis, dass man es nicht machen soll?


Kampfkuchen hat geschrieben: Ich würde dir generell abraten die Drosselklappe aus dem Drosselklappengehäuse auszubauen! Da kann man viel kaputt machen. Wenn die Welle verzieht, dann war es das. Die Schrauben sind in der Regel auf der Rückseite gespreizt.


100% zustimm!
Habe auch nie davon geschrieben, die Klappe der DK zu demontieren.


Meine Empfehlung:

- bau die DK aus
- demontier die Einstellschraube & BAC-Ventil
- reinige die DK und die Einstellschraube
- die Mechanik außen (da wo das Seil angreift) säubern, leichtgängig machen und schmieren (siehe oben)
- zusammen bauen
- DK-Poti einstellen lt WHB (geht im ausgebauten Zustand wesentlich leichter!)
- DK wieder einbauen (neue Dichtung oder Dichtmasse)
- Leerlaufdrehzahl lt. WHB einstellen
- Zündzeitpunkt lt. WHB einstellen/kontrollieren
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1134
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 11:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Di 8. Okt 2019, 15:36

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Dann widersprichst dich aber selbst.

Tu ich nicht. Da ich mehrfach geschrieben habe, dass man auch das eigentlich nicht macht. Ich habe lediglich gesagt, dass mehr als etwas Sprühöl definitiv schlecht ist. Dass Öl gut ist, habe ich dennoch nie behauptet.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Was willst du damit sagen oder "beweisen"?
Seit wann ist die Nicht-Erwähnung einer Fleißaufgabe Beweis, dass man es nicht machen soll?

Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass das eine Fleißaufgabe ist, weshalb sie nicht gemacht wird. Und mal ehrlich, wo ist das denn bitte mit Aufwand verbunden? In meinen Motorradhandbüchern steht jede Stelle beschrieben, an die Fett oder Öl gesetzt wird oder muss. Und bei der Drosselklappenwelle wird eben davon nicht gesprochen.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Das stimmt. Aber ich habe einen anderen Bypass-Kanal gemeint. Da die DK bei nicht-betätigung wirklich 100% zu ist, braucht es in Summe 3 davon:
1.) Kanal für Thermostat-Ventil (im BAC)
2.) Kanal für elektrisches Ventil (im BAC)
3.) Kanal für die Leerlauf-Schraube

In meinem Werkstatt-Handbuch haben das elektrische und mechanische Thermostat ein und denselben Kanal und sind ein Bauteil.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:- DK-Poti einstellen lt WHB (geht im ausgebauten Zustand wesentlich leichter!)

Warum das?! Man kommt doch wunderbar dran.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:1.) ein "mechanisches" Thermostat-Ventil, kein Bi-Metall, sondern mit Wachs-Füllung wie auch das "große" Kühlwasser-Thermostat (ist einzig für den erhöhten Kaltlauf zuständig)

Wusst ich nicht.

Ich bleibe aber dabei. Die DK ist zu sauber, als dass die Kanäle da bedenklich verdreckt wären und würde mir den Aufwand zuerst ersparen den ganzen Scheiß auszubauen. Ich würde mit solchen Tipps auch immer vorsichtig sein, da es nicht immer um Personen geht, die damit eine große Erfahrung haben. Am Ende läuft's dann noch schlechter, weil auf einmal was undicht ist oder nicht korrekt zusammengebaut.
In dem Fall würde ich immer mit dem einfachsten und wahrscheinlichsten anfangen. Und das ist, da die Zündkerzen schon gemacht sind, erstmal Zündkabel/Verteiler/Finger. Da, wie auch schon mehrfach erwähnt, DK Probleme eher mit abwürgen im Leerlauf bzw absacken der Drehzahl zu tun haben und nicht einfach einen unruhigen Lauf verursachen. Das ist eher Zündelektronik. Es könnte auch sein, dass die Ventile verkokt sind und eins nicht mehr richtig schließt. Dann würde man auch einen unruhigen Leerlauf haben und obenrum fällt das nicht so sehr auf.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon commander_keen » Di 8. Okt 2019, 21:52

Kampfkuchen hat geschrieben:Jain. Unter Volllast bzw hoher Drehzahl fällt das nicht so stark auf. Das macht sich hauptsächlich untenrum bemerkbar, da bei 650 Umdrehungen sporadische Zündaussetzer deutlich krasser ins Gewicht und seinen Lauf fallen, als wenn du 4000 Umdrehungen hast und durch die Masse der Schwungscheibe solche Aussetzer eher vertuscht werden. Du hast ja im Leerlauf außerdem auch nur 10-15PS.

Da muss ich nochmal nachfragen: Eine Zündspule ist doch bei Leerlauf völlig "entspannt" und fernab jedweder für sie machbarer kurzer Lastzyklen. Die Aufladung ist gemächlich, ihre Temperatur unkritisch. Warum überhaupt Aussetzer in dem Bereich?
(insgesamt kommt mir das zu gleichmäßig vor für Zündaussetzer, aber ich will es an der Stelle noch nicht ausschließen als Laie)

Okay, da folge ich lieber erstmal deiner Empfehlung mich um die anderen Dingen zu widmen.

Soll auf Drosselklappen nicht irgendso'ne Beschichtung sein, die man besser nicht allzu aggressiv "wegputzt"?
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
Benutzeravatar
commander_keen
Moderator
 
Beiträge: 4911
Registriert: Di 10. Jan 2006, 18:18
Wohnort: bei Stuttgart
Modell: Bj.96 - 16V - FLH
Postleitzahl: 71254
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Di 8. Okt 2019, 23:38

commander_keen hat geschrieben:Da muss ich nochmal nachfragen: Eine Zündspule ist doch bei Leerlauf völlig "entspannt" und fernab jedweder für sie machbarer kurzer Lastzyklen. Die Aufladung ist gemächlich, ihre Temperatur unkritisch. Warum überhaupt Aussetzer in dem Bereich?
(insgesamt kommt mir das zu gleichmäßig vor für Zündaussetzer, aber ich will es an der Stelle noch nicht ausschließen als Laie)


Ich meinte nicht zwingend die Zündspule sondern generell das Zündsystem. Es ist ja nicht jede Zündung ein Aussetzer, sondern meist sehr unregelmäßig. Mal die 5. dann die 12. u.s.w.

commander_keen hat geschrieben:Soll auf Drosselklappen nicht irgendso'ne Beschichtung sein, die man besser nicht allzu aggressiv "wegputzt"?

Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste. Aber solange du da nicht mit Stahlwolle oder einer Stahlbürste rangehst, sollte das nicht so kritisch sein. Eine feine Messignbürste wäre zb keine verkehrte Wahl.
Wenn du mit Spiritus/Bremsenreiniger und einem Tuch rangehst könnte das aber schon reichen. Die Drosselklappe sollte am Rand sehr glatt sein im Schliff.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Mi 9. Okt 2019, 12:01

Kampfkuchen hat geschrieben:
Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Dann widersprichst dich aber selbst.

Tu ich nicht.


Zumindest an dem geschriebenen, was ich lesen kann schon:
Kampfkuchen hat geschrieben:Man schmiert Drosselklappenwellen nicht.

Ist für mich eine klare und generelle Aussage. Also 0% Schmiermittel (Öl, Fett, etc.)! Später schreibst:
Kampfkuchen hat geschrieben:Ölen ist das höchste der Gefühle, aber hier ist dann auch wirklich weniger mehr...


Ich will weder streiten, noch über so Details philosophieren. Also lassen wir das....


Kampfkuchen hat geschrieben:Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass das eine Fleißaufgabe ist, weshalb sie nicht gemacht wird. Und mal ehrlich, wo ist das denn bitte mit Aufwand verbunden? In meinen Motorradhandbüchern steht jede Stelle beschrieben, an die Fett oder Öl gesetzt wird oder muss. Und bei der Drosselklappenwelle wird eben davon nicht gesprochen.


Du willst mich nicht verstehen, oder?



Kampfkuchen hat geschrieben:Ich bleibe aber dabei. Die DK ist zu sauber, als dass die Kanäle da bedenklich verdreckt wären und würde mir den Aufwand zuerst ersparen den ganzen Scheiß auszubauen.


Ich habe nur geschrieben, was ICH machen würde.
Für mich sind die zwei Themen ohnehin zusammenhängend (unrunder Motorlauf & Tempomat). Oder anders gesagt, ich sehe bei der DK eher den Zusammenhang mit dem Tempomat-Problem als mit dem unrunden Motorlauf.


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich würde mit solchen Tipps auch immer vorsichtig sein, da es nicht immer um Personen geht, die damit eine große Erfahrung haben. Am Ende läuft's dann noch schlechter, weil auf einmal was undicht ist oder nicht korrekt zusammengebaut.


In einem Forum ist es nun mal so, dass man die Mitglieder i.d.R. nicht persönlich kennt.
Daher hat man auch sehr wenig Ahnung, was ein anderes Mitglied selber machen kann oder nicht. Außerdem kann ja jeder mit Tipps aus dem Forum zu "seinem Schrauber" gehen und mit ihm das machen, wenn selbst nicht machbar.

Abgesehen davon, stehe ich immer für detailierte Fragen zur Verfügung wenn ich Tipps gebe.


Kampfkuchen hat geschrieben:In dem Fall würde ich immer mit dem einfachsten und wahrscheinlichsten anfangen. Und das ist, da die Zündkerzen schon gemacht sind, erstmal Zündkabel/Verteiler/Finger. Da, wie auch schon mehrfach erwähnt, DK Probleme eher mit abwürgen im Leerlauf bzw absacken der Drehzahl zu tun haben und nicht einfach einen unruhigen Lauf verursachen. Das ist eher Zündelektronik. Es könnte auch sein, dass die Ventile verkokt sind und eins nicht mehr richtig schließt. Dann würde man auch einen unruhigen Leerlauf haben und obenrum fällt das nicht so sehr auf.


Ich habe je nicht gesagt, dass die DK VOR den Teilen der Zündung gemacht werden sollte.
Außerdem, sehe ich die DK eher im Zusammenhang mit dem Tempomat-Problem. Siehe oben.


EDIT:
Kampfkuchen hat geschrieben:In meinem Werkstatt-Handbuch haben das elektrische und mechanische Thermostat ein und denselben Kanal und sind ein Bauteil.


Beides ist in einer Baugruppe zusammengefasst, richtig. Es sind aber trotzdem 2 separate Ventile mit separaten "Antrieben". Deswegen können sie auch nicht den identischen Kanal haben. Ein Teil davon kann gemeinsam genutzt sein, aber nicht mehr.
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1134
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 11:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Kampfkuchen » Mi 9. Okt 2019, 18:45

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Zumindest an dem geschriebenen, was ich lesen kann schon:
Kampfkuchen hat geschrieben:
Man schmiert Drosselklappenwellen nicht.

Ist für mich eine klare und generelle Aussage. Also 0% Schmiermittel (Öl, Fett, etc.)! Später schreibst:
Kampfkuchen hat geschrieben:
Ölen ist das höchste der Gefühle, aber hier ist dann auch wirklich weniger mehr...


Ich will weder streiten, noch über so Details philosophieren. Also lassen wir das....


Ich bleibe dabei: Man macht es nicht. Meine Aussage bezieht sich nur darauf, wenn man es unbedingt für notwendig hält, dann eben das. Ich rate generell davon ab.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Du willst mich nicht verstehen, oder?

Hm. Du mich? WHB gibt alle Punkte an, die geschmiert werden müssen. DK-Welle wird nicht geschmiert. Das hat nichts damit zu tun ob die sich das sparen wollen, dann hätten sie den Rest auch nicht erwähnt.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Beides ist in einer Baugruppe zusammengefasst, richtig. Es sind aber trotzdem 2 separate Ventile mit separaten "Antrieben". Deswegen können sie auch nicht den identischen Kanal haben. Ein Teil davon kann gemeinsam genutzt sein, aber nicht mehr.

Häh? Ich habe ja nicht widersprochen, dass es eine Baugruppe ist. Trotzdem teilen sie sich ein und denselben Kanal. Ich hatte die DK (zumindest beim V6er) schon zerlegt, ich kann mich nicht an einen weiteren Kanal erinnern. Und im WHB von Mazda ist sowohl beim 2.5er als auch beim 2.0er in der DK nur ein Kanal für das BAC, welches zwar aus einer Elektromechanischen und einer Mechanischen Komponente zusammengesetzt ist, jedoch ein Bauteil welche beides zusammenfasst. Wenn ich das richtig gesehen habe, kann man diese auch nicht trennen ohne es zu zerstören.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Außerdem, sehe ich die DK eher im Zusammenhang mit dem Tempomat-Problem. Siehe oben.

Der Unterdruck-Aktor hat dermaßen viel Zugkraft und ausreichend Hub um auch eine Klebende Drosselklappe problemlos zu öffnen oder 5mm Spiel auszugleichen. Solche Toleranzangaben haben durchaus ihren Zweck, besonders bei Bowdenzügen. Temperaturänderungen und Bewegungen von außen spielen da schnell mal ins Kreuz und am Ende schließt das Pedal nicht mehr vollständig. Auch, wenn bei der länge wohlmöglich nicht ausschlaggebend.

Bei dem Alter werden es einfach die Magnetventile sein, die entweder irgendwo Verschmutzung dazwischen haben oder nicht sofort sauber schließen.
BildBild
Benutzeravatar
Kampfkuchen
 
Beiträge: 3489
Registriert: Do 8. Aug 2013, 16:22
Wohnort: Berlin
Modell: '93 626 GE 24V 2.5i
Postleitzahl: 12105
Land: Deutschland

Re: Unruhiger / vibrierender Motor

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Mi 9. Okt 2019, 19:09

Sorry, jetzt bin ich raus.

Entweder reden wird dauern aneinander vorbei, oder du willst mich wirklich nicht verstehen!

Ich könnte auf die Punkte noch einmal sehr detailliert antworten.
Das aber hilft jetzt niemandem mehr was. Und Lust hab ich auch keine dazu...
Benutzeravatar
Mazda RX-7 SA
 
Beiträge: 1134
Registriert: Mi 9. Mai 2018, 11:44
Wohnort: Wörthersee
Modell: RX-7 '81; X6 V6; X9 FL
Land: Oesterreich


Zurück zu Motorraum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast