Nachdem er sich nach der ersten kritischen Phase Anfang Juni wieder ganz gut
berappelt hatte und wir im Hospiz noch etliche schöne Stunden miteinander
verbringen konnten, hatte sich sein Zustand seit dem vorletzten Wochenende
dramatisch verschlechtert. Er war innerlich weit weg, sicher auch mit
bedingt durch die starke Medikation. Essen und Trinken hatte er praktisch
eingestellt, aber er war zeitweise sehr unruhig und hat versucht
aufzustehen, was er natürlich nicht mehr konnte, schon seit Mai nicht mehr.
Er war zuletzt buchstäblich nur noch Haut und Knochen, ein herzzerreißender
Anblick. Alle Pflegekräfte und auch der Arzt waren beeindruckt, dass sein
Körper so lange durchgehalten hat.
Am Montag Nachmittag waren wir (mein Mann und ich) bei ihm. Es war keine
Kontaktaufnahme mehr möglich. Er reagierte nicht mehr und atmete sehr
schwer. Wir haben eine ganze Zeitlang bei ihm gesessen, sein Atem wurde dann
ruhiger. Wir sind dann gegangen, und auf der Heimfahrt erreichte uns die
Nachricht von seinem Tode, und wir sind wieder umgekehrt. Die Pflegekräfte
hatten Wolfgang schön zurecht gelegt, mit Blumen auf der Bettdecke, und wir
haben wieder eine ganze Weile bei ihm gesessen und Abschied genommen.
Das Hospiz hat den Bestatter benachrichtigt, und als wir erfuhren, dass
Wolfgang noch am Abend abgeholt werden sollte, haben wir darauf gewartet.
Der Wagen kam etwas nach halb elf. Wir haben Wolfgang dann nach unten
begleitet, es war sehr berührend. Das Auto hatte, wie ich sah, das
Kennzeichen PI - W …; das hätte Wolfgang gefallen! Nur das „E“ fehlte, und
die Ziffern waren andere.
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