Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Kampfkuchen » Mo 31. Dez 2018, 03:21

commander_keen hat geschrieben:Ja ist ein bisschen komisch, denn in Serie haben sie ja dann doch auch noch 1 kW abgezwackt (121 kw/165PS zu 120kW/163PS).
Beim 1.9er war's die dramatischste Änderung mit der Umstellung von 105 auf 90 PS.
Beim 2.0er ist nicht so einfach erkennbar, was gemacht wurde und ob auch nur Kaltlauf. Die Leistung blieb auf dem Papier jedenfalls gleich. Warum der es so locker geschafft hat und der 1.9er nicht, blieb mir immer ein Rätsel. Aber das soll hier ja nicht das Thema sein...


Ich glaube die Verringerung von 167 auf 163PS wurde hier mal diskutiert. Ich bin der Meinung, dass bei dem Modell zwei Vorkats dazukamen. Laut meiner 96er Service-Manual sind da auch welche. Aber ich glaube qwertzo stritt das mal ab, dass es bei der EU-Version so ist.

Meist verringert sich die Leistung jedenfalls wegen eines (zusätzlichen) Kats. Bei meiner Kawasaki damals bin ich auch nur knapp an dem Baujahr mit U-Kat vorbei, wodurch die Leistung auf dem Papier um 1PS sank.

Einen Vorkat erkennt man an einer weiteren Lambdasonde. Der KL hat dann vier Lambdas. Der 2.0er logischerweise zwei.
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 13:01

Das ist auch wieder sehr interessant!

Kampfkuchen hat geschrieben:Einen Vorkat erkennt man an einer weiteren Lambdasonde. Der KL hat dann vier Lambdas. Der 2.0er logischerweise zwei.


Nein.
Mein Xedos 6 Serie 2 von 1998 (also das FL) hat 2 Vorkats in den Krümmern und einen Hauptkat auf Höhe Schalthebel, aber nur 2 Lambdas!

Den einzigen K-Serien-V6 denn ich kenne ist der Xedos 9 FL (ab 2000 mit anderer Front und 163PS), der Vorkats UND 4 Lambdas hat.
Beim PreFL vom X9 gabs noch ein kleines FL ohne optische Änderungen, also nur technischer Seite (Änderungen ähnlich wie beim Xedos 6 Serie 1 auf Serie 2). Das ist sehr interessant. Weil nämlich mein X9 von 1998 (also kleines FL) hat keine Vorkats, nur den Hauptkat und natürlich nur 2 Lambdas. Hingegen die ersten X9 (also bis ca. 1996) hatten wie der X6 S2 2 Vorkats in den Krümmern und einen Hauptkat, aber nur 2 Lambdas!



qwertzo hat geschrieben:Also der V6 FL hat definiv keine 4 Lamdas und auch keine Vorkats. hab bei dem schon den Krümmer und das Hosenrohr in der Hand gehabt und das würde auffallen ;)
Ach ja und das was bei BJ 1996 und 1997 so. Der 1997er ist auch einer der letzten die gebaut wurden.


Siehe oben, 4 Lambdas hat nur der X9 FL. Und der hat aber schon Euro 3.


Ein Zitat aus der Xedos-Wiki:
Xedos-Wiki hat geschrieben:Modellpflege (Xedos 6)
Der 2.0L V6 Motor hat in der 2ten Serie 4 PS weniger (144 PS --> 140 PS) und erreicht damit die Euro2 Norm statt der Euro1 (E2) Norm. Somit kostet er nur noch ca. die Hälfte von der normalen KFZ-Steuer. Der 2.0L V6 lässt sich durch einen KLR (Kaltlaufregler) auf Euro2 Norm nachrüsten.
Quelle


Ich weiß auch, dass es bei der Änderung auf Serie 2 beim Xedos 6 viele (unscheinbare) Änderungen gab. Vorallem in der Elektrik und beim Motor-Steuergerät. Letzteres bekam ganz andere Stecker! Das alte aber auch das neue war Stecker-technsich wieder gleich mit dem vom Xedos 9 PreFL und GE V6 auch soweit ich weiß.
Somit wurde mit diesen Änderungen die Euro2 geschafft.


Fazit:
Das FL vom X9 ausgenommen, scheint es für mich unlogisch warum einige Vorkats haben und andere nicht. Die einzige Erklärung die mir einfällt:
Mazda hat es damals ja nicht leicht gehabt, der GE ist ja grad das Parade-Beispiel mit den Hybrid- oder Halb-FL. Es könnte sein, dass Mazda damit gerechnet hat, die Vorkats für Euro2 zu benötigen. Als sich herrausstellte, dass dies auch ohne ging (siehe GE V6 und X9 PreFL) haben sie die bereits bestellten Vorkats trotzdem verbaut (im X6 Serie 2).
Das nicht vorhandensein von Lambda Nr. 3 & 4 erhärtet diese Meinung, dass die Vorkats in jenen für die Abgasnorm nicht notwendig waren.



Edit:
Sorry für den OT-Ausflug! ;) 8-) :roll:
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Kampfkuchen » Di 1. Jan 2019, 16:05

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Siehe oben, 4 Lambdas hat nur der X9 FL. Und der hat aber schon Euro 3.


Das wäre natürlich sehr interessant im Verlauf der kommenden Fahrverbote, wenn Mazda da mitspielen würde könnte man dann ja vermutlich den KL auf Euro 3 umrüsten. Aber da wird Mazda wieder so tun als wüssten sie nicht was man will.

Ich weiß nicht wo bei dir die Vorkats sitzen, ich habs beim Ford Probe gesehen, da sind sie in den Krümmern und haben dort auch vor und nach den Krümmern je eine Lambda. Der hat imho auch nur Euro 2.
Aber es ist definitiv nicht nur der X9 FL, denn wie gesagt, in meiner Service-Manual ist auch beim GE eine 3. und 4. Lambda eingezeichnet. Die Frage ist ob das nur für den amerikanischen Markt war oder nur in einem ganz bestimmtem Baujahr.

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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 16:43

Kampfkuchen hat geschrieben:Das wäre natürlich sehr interessant im Verlauf der kommenden Fahrverbote, wenn Mazda da mitspielen würde könnte man dann ja vermutlich den KL auf Euro 3 umrüsten. Aber da wird Mazda wieder so tun als wüssten sie nicht was man will.


Das kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass es da von Mazda nix geben wird. Hat viele Gründe:
- Mazda in Japan interessiert das einfach nicht, was in Deutschland jetzt für Autos aus den 90igern benötigt wird
- MMD (Mazda Motors Deutschland) kann alleine nix machen
- Grad das Thema Motorsteuergerät ist sehr komplex. Mazda müsste da viel Entwicklungs-Arbeit reinstecken um ein Motorsteuergerät für den KL mit Euro 3 zu entwickeln welches auf Basis der im 626 oder X9 PreFL verwendeten ist. Denn im X9 FL gabs ein komplett neues Stg. mit OBD und integriertem Autom-Getr. Steuergerät, welches zwar Euro3 erfüllt, aber eben nicht in den 626 oder X9 PreFL passt.
- Auch wenn Mazda etwas machen würde, müsste das Motorsteuergerät geändert werden. Was in diesem Fall bedeuten würde, ein neues wäre fällig. Was sowas kostet (auch wenn nur 1:1 das selbe wie ab Werk), kannst dir bestimmt vorstellen. Also ist es aus dieser Sicht einmal kostentechnich nicht interessant.

Das einzige was denkbar wäre, sich selbst aus dem "Mazda-Regal" zu bedienen. Nachdem es nur den X9 FL mit Euro3 gab, könnte man maximal das Steuergerät von diesem nehmen. Dass das ein hoher Aufwand ist, kannst dir bestimmt denken. Und dann bleibt offen, ob das von euren Behörden dann "abgenommen" wird und ihr wirklich Steuer sparen würdet.

Oder gehts dir um die Fahrverbote?

Bei uns gibts solche Steuerklassen nicht, da wir nach der Leistung die Steuern zahlen. Sprich, wenn wir hier einen Mazda mit KL fahren, ist die Steuer quasi immer gleich egal ob Euro 1, 2 oder 3. Quasi deshalb, da sich die Leistungsangaben marginal ändern....


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich weiß nicht wo bei dir die Vorkats sitzen, ich habs beim Ford Probe gesehen, da sind sie in den Krümmern und haben dort auch vor und nach den Krümmern je eine Lambda. Der hat imho auch nur Euro 2.
Aber es ist definitiv nicht nur der X9 FL, denn wie gesagt, in meiner Service-Manual ist auch beim GE eine 3. und 4. Lambda eingezeichnet. Die Frage ist ob das nur für den amerikanischen Markt war oder nur in einem ganz bestimmtem Baujahr.


Ja genau, bei meinem X6 ist es so wie am Bild, mit einer Ausnahme: Die zwei Lambdas im Hosenrohr (Y-Rohr) fehlen.

Siehe:

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Interessant, dass es noch welche mit 4 Lambdas gab!
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Kampfkuchen » Di 1. Jan 2019, 16:56

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:- Grad das Thema Motorsteuergerät ist sehr komplex. Mazda müsste da viel Entwicklungs-Arbeit reinstecken um ein Motorsteuergerät für den KL mit Euro 3 zu entwickeln welches auf Basis der im 626 oder X9 PreFL verwendeten ist. Denn im X9 FL gabs ein komplett neues Stg. mit OBD und integriertem Autom-Getr. Steuergerät, welches zwar Euro3 erfüllt, aber eben nicht in den 626 oder X9 PreFL passt.


Warum sollte das nicht passen? Wegen der Stecker? Das ist mein geringstes Problem.

Ich denke die größte Schwierigkeit wäre erstmal vernünftig an ein Hosenrohr mit Vorkats zu kommen. Man bekommt schon das einfache kaum, aber das mit den Kats wird noch schwieriger. Und Mazda will allein für das normale Hosenrohr 520€ exkl. MwSt haben (weiß ich, denn ich habe mal nachgefragt).
Ansonsten ist ja am Motor nicht viel anders. Das Motorsteuergerät war übrigens im späteren 626 auch drin, das mit OBD-II. Nur ohne OBD-II Stecker, die K und L-Leitung wurden im alten Diagnosestecker rausgeführt.

Braucht man also einen Kabelbaum (wenn überhaupt, die paar Extraleitungen ziehe ich auch selbst, die Steckerbelegung kann man anpassen), die Vorkats, das Hosenrohr und zwei Lambdas. Der Rest wird sicherlich Software sein.

Ich denke auch nicht, dass Mazda in Deutschland nix darf. Die werden bestimmt mal Informationen zum Umrüsten von Euro 2 auf Euro 3 erhalten haben, bevor die Autos abgekündigt wurden. Da war das ja noch ein relativ aktuelles Thema.

Als ich damals was am Motorrad geändert habe, konnte mir Kawasaki ein Gutachten aushändigen was für die Umschlüsselung gemacht werden muss. Da ging es auch um ein fast 20 Jahre altes Motorrad. Aber bei Motorrädern sind die Firmen nach meiner Erfahrung eh viel Kooperativer.
Mazda hingegen hat mal nach ewigem hin und her, als ich nach der Traglast von MX5 Felgen fragte, irgendwann geantwortet sie können für 80€ für mich herausfinden was für Felgen das sind.
War mir dann auch zu dumm mit denen Kontakt zu haben.
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 17:28

Kampfkuchen hat geschrieben:Warum sollte das nicht passen? Wegen der Stecker? Das ist mein geringstes Problem.


Ja klar, wegen der Stecker! U.a....
Auch ist nicht klar, was das Motor-Steuergerät macht, wenn kein Automatik-Getriebe angeschlossen ist.
Ich rede vom X9 FL Steuergerät.


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich denke die größte Schwierigkeit wäre erstmal vernünftig an ein Hosenrohr mit Vorkats zu kommen. Man bekommt schon das einfache kaum, aber das mit den Kats wird noch schwieriger. Und Mazda will allein für das normale Hosenrohr 520€ exkl. MwSt haben (weiß ich, denn ich habe mal nachgefragt).


Das ist leider klar, dass das ziemlich was kostet wenn das neu und Original haben willst. Übrings, wie auf deinem Bild siehst, hat das Hosenrohr keine Krümmer drin sondern nur die Anschlüsse für die Lambdas. Die Vorkats sitzen in den Krümmern.
Also Sinn machen würde das nur gebraucht zu kaufen. Die Kats werden i.d.R auch nicht kaputt. Nur am Hosenrohr lösen sich die Hitzebleche mit der Zeit (kann man aber mit Schlauchschellen dauerhaft befestigen!).


Kampfkuchen hat geschrieben:Ansonsten ist ja am Motor nicht viel anders. Das Motorsteuergerät war übrigens im späteren 626 auch drin, das mit OBD-II. Nur ohne OBD-II Stecker, die K und L-Leitung wurden im alten Diagnosestecker rausgeführt.


Welches Steuergerät meinst du jetzt? Ein 626 Steuergerät mit Euro2 hilft dir wenig, wenn Euro3 willst.


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich denke auch nicht, dass Mazda in Deutschland nix darf.


Das meinte ich auch nicht so. Natürlich könnte MMD ein dementsprechendes Gutachten erstellen lassen oder eine Art Hersteller-Erklärung ausstellen.
Aber sie haben sicher nicht die Möglichkeit eine Euro3 Software für ein Euro2 Steuergerät zu entwickeln. Nachdem diese Steuergeräte nur mit Chip umlöten beschreibbar sind, wird Mazda das nicht machen sondern ein neues liefern wollen. Welches aber noch nicht vorhanden ist und vermutlich vom Lieferanten Denso zur heutigen Zeit auch nicht mehr hergestellt wird.

Und für die andere Variante (X9 FL Stg. im 626) wird Mazda bzw. speziell MMD keine Finger rühren. U.a. weil sie dafür vermutlich eine neue EU-Genehmigung machen müssten.



Kampfkuchen hat geschrieben: Die werden bestimmt mal Informationen zum Umrüsten von Euro 2 auf Euro 3 erhalten haben, bevor die Autos abgekündigt wurden. Da war das ja noch ein relativ aktuelles Thema.


Das glaube ich nicht. Weil ja selbst die Umrüstung von Euro1 auf Euro2 beim V6 mWn nicht von Mazda selbst kam. Sondern soweit ich weiß, hat der Hersteller von Kaltlaufreglern diese für den V6 geliefert inkl. dementsprechendem Gutachten.
Kennst du andere Länder als Deutschland, wo so eine Umrüstung interessant wäre? Ich nicht...
Alles was in Europa passiert, interessiert Mazda schon wenig, weil zahlenmäßig nur die Märkte in USA und Russland interessant sind abgesehen vom Heimatmarkt. Erst Recht interessiert es Mazda in Japan wenig, was in Deutschland passiert oder gebraucht wird. Stichwort Bremsenprobleme. Bis heute ist es so, dass die Bremsen von Mazda NICHT für die deutsche Autobahn auslegt werden. In allen anderen Ländern funktionieren die Bemsen.....

Und die Umrüstung auf Euro3 ist ja vergleichsweise kompliziert.

Kampfkuchen hat geschrieben:Als ich damals was am Motorrad geändert habe, konnte mir Kawasaki ein Gutachten aushändigen was für die Umschlüsselung gemacht werden muss. Da ging es auch um ein fast 20 Jahre altes Motorrad. Aber bei Motorrädern sind die Firmen nach meiner Erfahrung eh viel Kooperativer.
Mazda hingegen hat mal nach ewigem hin und her, als ich nach der Traglast von MX5 Felgen fragte, irgendwann geantwortet sie können für 80€ für mich herausfinden was für Felgen das sind.
War mir dann auch zu dumm mit denen Kontakt zu haben.


Das ist lobenswert! Aber aus meiner 10 jährigen Erfahrung mit Mazda, von Mazda leider nicht zu erwarten.


Edit:
Thema Felgen.
Da am MPS viele die RX-8 Felgen fahren, wollten diese auch viele eintragen lassen. Aber nachdem es von ab Werk Felgen von Mazda keine Gutachten gibt, kann man sich nur an den höchst-zul. Achslasten vom RX-8 orientieren bzw. diese hernehmen. Leider feheln für den MPS da ein paar kg (glaub so ca. 30-50). Es ist klar, dass die Felge das aushalten wird. Aber es gibt kein Papier was es bestätigt.
Alle Versuche eine Bestätigung oder ein Felgen-Gutachten von Mazda zu bekommen sind gescheitert.

Diese Sache ist vergleichen mit der Euro3 Umrüstung extrem einfach. Allein daraus kannst schon schließen, dass Mazda keine Hilfe sein wird.
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Kampfkuchen » Di 1. Jan 2019, 18:47

Du gehst ein wenig zu sehr darauf ein, dass Mazda hier was tun soll. Ich spreche davon die Zügel selbst in die Hand zu nehmen, aber zu wissen was gemacht werden muss.

Theoretisch müsste man es nur einmal schaffen ein Abgasgutachten zu bekommen, welches die Euro3 Norm erfüllt, wenn man das für ein Fahrzeug schafft kann man das meist als Referenz für weitere verwenden.
Sprich man müsste es einmal schaffen und könnte dann für alle anderen hier das System übernehmen (sofern jemand das überhaupt will) und hätte dann auch Euro3, Kosten kann man dann aufteilen.
Das ist alles durchaus möglich, aber eben nicht ganz billig.

Das KL-Steuergerät im 626 ist auch für das Automatikgetriebe zuständig, daher sehe ich da keine Probleme. AT und MT haben das selbe Steuergerät.

Von den Fotos her würde ich stark behaupten, dass das Hosenrohr kürzer ist und daher das alte nicht passen wird, mit den Vorkats. Es wäre also definitiv ein anderes Hosenrohr notwendig.
Die Lambdas sind bei dem ohne Vorkat ja auch im Hosenrohr, ergo wäre das völlig egal, sollten die tatsächlich gleich sein.
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon commander_keen » Di 1. Jan 2019, 19:00

Nach dem "Thread-Hijacking" meines Schlüsseltransponder-Themas habe ich mich hier mal an einer Abtrennung versucht. ;-)
Bild - "A lot of people couldn't tell you what a 626 looks like, but when they see it they think it looks smart."
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Re: Schlüssel mit Transponder nachmachen

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 19:09

Kampfkuchen hat geschrieben:Theoretisch müsste man es nur einmal schaffen ein Abgasgutachten zu bekommen, welches die Euro3 Norm erfüllt, wenn man das für ein Fahrzeug schafft kann man das meist als Referenz für weitere verwenden.
Sprich man müsste es einmal schaffen und könnte dann für alle anderen hier das System übernehmen (sofern jemand das überhaupt will) und hätte dann auch Euro3, Kosten kann man dann aufteilen.
Das ist alles durchaus möglich, aber eben nicht ganz billig.


Genau das dürfte das größte und teuerste Problem werden. Wenns möglich ist als "Privatmann", rechne ich mit mehreren tausend €; also 1 bis 5k.
Wieviel würdest dir pro Jahr mit Euro3 an Steuern sparen? Oder gehts dir um die Umweltzonen?


Kampfkuchen hat geschrieben:Das KL-Steuergerät im 626 ist auch für das Automatikgetriebe zuständig, daher sehe ich da keine Probleme. AT und MT haben das selbe Steuergerät.


Ich meinte aber das X9-FL Steuergerät, von welchem es keine Ausführung für Schaltgetriebe gibt.
Wenn du ein 626 Stg. mit 4 Lambdas nehmen willst, ist es noch immer ein Euro2 Steuergerät. Das reine vorhandensein der 2 Vorkats und der 4 Lambdas inkl. Verarbeitung im Steuergerät reicht noch nicht aus um Euro3 zu erreichen.
Nicht umsonst wurde der X9FL nur mehr mit 163PS angegeben.

So ein 626Stg. in einen 626 einzubauen inkl. den Vorkats und Lambdas sehe ich in der Tat ebenfalls nicht als großes Problem an.
Was aber wie gesagt nicht reicht für Euro3.


Kampfkuchen hat geschrieben:Von den Fotos her würde ich stark behaupten, dass das Hosenrohr kürzer ist und daher das alte nicht passen wird, mit den Vorkats. Es wäre also definitiv ein anderes Hosenrohr notwendig.
Die Lambdas sind bei dem ohne Vorkat ja auch im Hosenrohr, ergo wäre das völlig egal, sollten die tatsächlich gleich sein.


Glaube wir reden einander vorbei.
Klar ist, dass es vom Hosenrohr mindestens 3 verschiedene Ausführungen gibt:
a.) ohne Vorkats
b.) mit Vorkats, 2 Lambdas
c.) mit Vorkats, 4 Lambdas

Immer auf eine "Plattform" bezogen. Alle Hosenrohre im X9 sind sowieso unterschiedlich zu jenen im X6/626/Probe.
Also kannst die Vorkats zb. vom X6 und das Hosenrohr vom erwähnten 626 mit 4 Lambdas nehmen. Wenn die Vorkats identisch sind, wovon ich ausgehe.
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 19:10

commander_keen hat geschrieben:Nach dem "Thread-Hijacking" meines Schlüsseltransponder-Themas habe ich mich hier mal an einer Abtrennung versucht. ;-)


Sorry, zu spät gesehen...
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Kampfkuchen » Di 1. Jan 2019, 19:41

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Genau das dürfte das größte und teuerste Problem werden. Wenns möglich ist als "Privatmann", rechne ich mit mehreren tausend €; also 1 bis 5k.
Wieviel würdest dir pro Jahr mit Euro3 an Steuern sparen? Oder gehts dir um die Umweltzonen?



Es geht ausschließlich um die Verbotszonen. Sollten die auf die Umweltzonen ausgeweitet werden, dann darf ich in 25% Berlins nicht mehr fahren und müsste für viele meiner Wege einen ziemlichen Umweg nehmen.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Wenn du ein 626 Stg. mit 4 Lambdas nehmen willst, ist es noch immer ein Euro2 Steuergerät. Das reine vorhandensein der 2 Vorkats und der 4 Lambdas inkl. Verarbeitung im Steuergerät reicht noch nicht aus um Euro3 zu erreichen.
Nicht umsonst wurde der X9FL nur mehr mit 163PS angegeben.


Was macht dich so sicher? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden Vorkats eben der Punkt sind um die Euro3 Norm zu erfüllen. Der Unterschied zu Euro 2 und Euro 3 ist im Hauptteil nur die extra Begrenzung für Stickoxide. Vorher waren Kohlenwasserstoffe und Stickoxide eine Menge, mit Euro3 wurde das getrennt. Und was anderes macht ein Katalysator nicht.
Die zusätzlichen Lambdas dienen ja lediglich dem Steuergerät zur Regulierung der Kraftstoffmengen, damit die Kats überhaupt vernünftig arbeiten.
Mir ist klar, dass das Steuergerät auch eben dieses Programm haben muss.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Ich meinte aber das X9-FL Steuergerät, von welchem es keine Ausführung für Schaltgetriebe gibt.

Ich will nichts falsches behaupten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es im 626 auch kein spezielles Automatik- und Manuelles-Steuergerät gab, das war ein und das selbe. Ich glaube auch nicht, dass die im X9 ein großartig anderes Steuergerät verwendet haben, wenns der gleiche Motor ist - warum auch?
Und eine unterschiedliche Teilenummer hat ja in dem Fall überhaupt nichts zu heißen.
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 20:51

Kampfkuchen hat geschrieben:Es geht ausschließlich um die Verbotszonen. Sollten die auf die Umweltzonen ausgeweitet werden, dann darf ich in 25% Berlins nicht mehr fahren und müsste für viele meiner Wege einen ziemlichen Umweg nehmen.


OK, das ist natürlich ein Argument. Bin froh, dass es sowas bei uns gar nicht gibt!!!


Kampfkuchen hat geschrieben:Was macht dich so sicher?


Das sagt mir meine 10 jährige Erfahrung, in denen ich mich mit Fahrzeugen und deren Motoren beschäftige.


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden Vorkats eben der Punkt sind um die Euro3 Norm zu erfüllen.

Wenn du dir sicher bist, kannst das ja ganz einfach über prüfen. Indem dir die Vorkats inkl. Hosenrohr von einem Xedos 6 Serie 2 besorgst und bei dir einbaust. Eine "HU-Messung" vorher und nachher wird zeigen was sie bringen.

Allerdings hätte ich in dem Fall noch eine andere Idee:
Wieso pfeifst nicht auf die Vorkats und ersetzt den Hauptkat gegen einen qualitativ hochwertigen Kat von HJS, der dann schon ein Gutachten für Euro3 mitliefert? Da besteht die Hoffnung, dass dir sogar das Abgasgutachten sparst.

Genau sowas habe ich für meinen X6 gemacht. Da die nicht Originalen Kats immer zum einschweißen sind, der originale Hauptkat beim Xedos aber Flansche hat habe ich mir einen solchen bauen lassen. Sprich:
1.) Eingangsflansch passend zum Hosenrohr
2.) Rohrstück
3.) HJS Kat
4.) Rohrstück
5.) Ausgangsflansch passend zum MSD

Alles in der gleichen Länge des OEM-Kat zusammen geschweißt. Kann jetzt Plug&Play gegen den Originalen getauscht werden.

Bei mir war es nicht wegen Euro3, sondern um 1. ab Krümmer eine AGA aus Edestahl zu haben und 2. weniger Gegendruck zu erzeugen damit der Motor leichter/schneller hochdreht.

Paar Bilder und die Zeichnung:
Bild
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Bild

Mit dieser Zeichnung habe ich den Kat beim TZB (Turbo Zentrum Berlin) [trifft sich gut bei dir! :D ] bestellt und geliefert bekommen.

Kampfkuchen hat geschrieben:Die zusätzlichen Lambdas dienen ja lediglich dem Steuergerät zur Regulierung der Kraftstoffmengen, damit die Kats überhaupt vernünftig arbeiten.

Nein. Die Lambdas vorm Kat sind für die Gemischbildung notwendig.
Die Nachkat Lambdas brauchst dafür nicht. Das sind ja nur sog. Sprungsonden, die überprüfen ob der Kat arbeitet.

Kampfkuchen hat geschrieben:Ich will nichts falsches behaupten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es im 626 auch kein spezielles Automatik- und Manuelles-Steuergerät gab, das war ein und das selbe.


Ist aber so! ;) :lol:
Es ist aus der gleichen Serie, ja. Aber nicht identisch!

Hier 2 Bilder von einem Motor-Stg. aus einem X9 PreFL Schalter:
Bild
Bild


Es haben zwar alle die 4 Stecker, aber der kleine 12-polige Stecker ist nur bei Automatik-Getriebe belegt. Am Bild siehst keine Kontakte.

Und ja, die Steuergeräte von X6 Serie 2 und X9 '96 bis '99 sind auch sehr ähnlich (Stecker sind kompatibel) aber ebenfalls nicht identisch. Alleine durch 2 Sachen:
- Beide haben unterschiedliche LMM.
- Nur der X9 hat ASR.


Kampfkuchen hat geschrieben: Ich glaube auch nicht, dass die im X9 ein großartig anderes Steuergerät verwendet haben, wenns der gleiche Motor ist - warum auch?


Siehe oben.
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Kampfkuchen » Di 1. Jan 2019, 22:30

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Allerdings hätte ich in dem Fall noch eine andere Idee:
Wieso pfeifst nicht auf die Vorkats und ersetzt den Hauptkat gegen einen qualitativ hochwertigen Kat von HJS, der dann schon ein Gutachten für Euro3 mitliefert? Da besteht die Hoffnung, dass dir sogar das Abgasgutachten sparst.


War mir nicht bekannt.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Mit dieser Zeichnung habe ich den Kat beim TZB (Turbo Zentrum Berlin) [trifft sich gut bei dir! ] bestellt und geliefert bekommen.


Würde ich sogar noch selber hinbekommen.
Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Nein. Die Lambdas vorm Kat sind für die Gemischbildung notwendig.
Die Nachkat Lambdas brauchst dafür nicht. Das sind ja nur sog. Sprungsonden, die überprüfen ob der Kat arbeitet.

Du hast bei der Baureihe Mazdas generell nur Sprungsonden. Breitbandlambdas werden im Normalfall gar nicht verbaut, weil viel zu teuer. Du kannst mit den Lambdas IMMER nur sagen ob Lambda >1 oder <1. Und das Steuergerät regelt immer so, dass die Lambdasonde hin und herspringt, darum Sprunglambda.
Die nachfolgenden Lambdas sind nicht nur für die Kontrolle da sondern auch eben um die Gemischbildung so anzupassen, dass er richtig arbeitet. Sonst wären es U-Kats, wenn das Steuergerät das nicht anpassen würde. Es sind aber geregelte Kats, darum sind dann auch die Lambdas notwendig.
Und da die Vorkats das Gasgemisch verändern, wird mit den Lambdas danach überwacht, dass du noch Lambda =1 hast, sonst würde der Hauptkat nicht arbeiten.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Das sagt mir meine 10 jährige Erfahrung, in denen ich mich mit Fahrzeugen und deren Motoren beschäftige.


Erfahrung hin oder her, eine Begründung interessiert mich. Euro3 hat als Bedingung weniger Stickoxide, ein Kat - besonders ein Vorkat - tut genau dies. Warum sollte das also nicht ausreichen? (Funktionierende Steuerung für den Kat vorausgesetzt).
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich meine nicht, dass das reicht um im Fahrzeugschein Euro3 eingetragen zu bekommen, sondern erstmal nur um überhaupt die Abgaswerte zu erreichen.
Möchte auch am Rande erwähnen und betonen, dass das wirklich nicht böse gemeint ist, aber einen Wissenststand mit Erfahrung in Jahren beziffern wirkt nie seriös. Zeit sagt nichts über die Menge an verschiedenen Dingen die man in eben dieser gelernt hat.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Wenn du dir sicher bist, kannst das ja ganz einfach über prüfen. Indem dir die Vorkats inkl. Hosenrohr von einem Xedos 6 Serie 2 besorgst und bei dir einbaust. Eine "HU-Messung" vorher und nachher wird zeigen was sie bringen.


Würde nichts bringen. Bei der AU wird in dem Falle nur der CO-Wert gemessen. Da habe ich 0.00%, von daher erfülle ich den Teil der Euro3 ohnehin schon mehr als ausreichend :lol:
Außerdem wird bei der AU ausschließlich kontrolliert ob du die Grenzwerte für das, was dein Fahrzeug haben muss einhältst. Wenn du noch so gut dabei bist interessiert das leider niemanden.

Ich werde mich aber mal erkundigen wo man solch eine Abgasmessung machen kann und wie da die Chancen stehen eine Bescheinigung/ein Gutachten dazu zubekommen.

Ein anderer LMM benötigt übrigens noch lange keine andere Hardware, das ist dann eine reine Softwaresache. Außer der LMM hat plötzlich noch irgendwelche Besonderheiten.
Im KLDE ist der LMM einfach nur ein Poti mit einer Düse und einem - was auch immer - der sich durch die Luftmenge nach innen drückt und dabei den den Widerstand verändert + eines NTCs zur Ansauglufttemperaturüberwachung.

Interessant wäre auch die Frage ob man alternativ ein MegaSquirt nutzen kann um die Abgasnorm zu erreichen.

Mich würde auch interessieren was bei dem Steuergerät passiert, wenn kein Automatikgetriebe da ist. Ob es dann einen Fehler gibt oder es bei nicht-vorhandensein auf Manuellen-Betrieb umschaltet.
Solche Systeme sind meist sehr universell gebaut, da es finanziell einfach viel viel günstiger ist. Und ob da nun die Pins belegt sind oder nicht, hat erstmal nicht zu sagen, dass die Software anders ist.
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Kampfkuchen
 
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Mazda RX-7 SA » Di 1. Jan 2019, 23:16

Kampfkuchen hat geschrieben:Du hast bei der Baureihe Mazdas generell nur Sprungsonden. Breitbandlambdas werden im Normalfall gar nicht verbaut, weil viel zu teuer. Du kannst mit den Lambdas IMMER nur sagen ob Lambda >1 oder <1. Und das Steuergerät regelt immer so, dass die Lambdasonde hin und herspringt, darum Sprunglambda.
Die nachfolgenden Lambdas sind nicht nur für die Kontrolle da sondern auch eben um die Gemischbildung so anzupassen, dass er richtig arbeitet. Sonst wären es U-Kats, wenn das Steuergerät das nicht anpassen würde. Es sind aber geregelte Kats, darum sind dann auch die Lambdas notwendig.
Und da die Vorkats das Gasgemisch verändern, wird mit den Lambdas danach überwacht, dass du noch Lambda =1 hast, sonst würde der Hauptkat nicht arbeiten.


OK, hast recht. Diese Mazdas haben ja keine Breitband-Lambdas. Ändert aber nix daran, dass 4 Lambdas NICHT notwendig sind, wenn Vorkats verbaut sind. Sonst hätte mein X6 auch 4 davon....


Kampfkuchen hat geschrieben:Erfahrung hin oder her, eine Begründung interessiert mich. Euro3 hat als Bedingung weniger Stickoxide, ein Kat - besonders ein Vorkat - tut genau dies. Warum sollte das also nicht ausreichen? (Funktionierende Steuerung für den Kat vorausgesetzt).


Vielleicht haben wir ein bissl aneinander vorbei geredet.
Also.
1.) Ich bin mir sicher, wenn Mazda einen 626 GE V6 mit Euro 3 ausgeliefert hätte, wäre die Software anders als die jetztige mit Euro2.
2.) Es kann natürlich sein, dass man ohne Software Änderung auch die Euro3 erfüllen könnte.


Kampfkuchen hat geschrieben:Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich meine nicht, dass das reicht um im Fahrzeugschein Euro3 eingetragen zu bekommen, sondern erstmal nur um überhaupt die Abgaswerte zu erreichen.


Ja klar, das habe ich schon so verstanden.


Kampfkuchen hat geschrieben:Außerdem wird bei der AU ausschließlich kontrolliert ob du die Grenzwerte für das, was dein Fahrzeug haben muss einhältst. Wenn du noch so gut dabei bist interessiert das leider niemanden.


Das ist klar.
Meine Idee war nur, daran einen Trend zu erkennen. Einfach nur als ersten Schritt, um zu sehen ob es machbar wäre. An einem "richtigen" Abgastest kommt man dadurch nicht vorbei.
Aber wenn bei der HU/AU keine Stickoxide gemessen werden, ists blöd. Frag aber trotzdem einmal nach, ob die vielleicht nicht doch gemessen werden und nur am Bericht nicht eingetragen werden.


Kampfkuchen hat geschrieben:Ich werde mich aber mal erkundigen wo man solch eine Abgasmessung machen kann und wie da die Chancen stehen eine Bescheinigung/ein Gutachten dazu zubekommen.


Wie gesagt, die Alternative mit dem HJS-Kat scheint mir einfacher. Weil es gibt von denen Gutachten für Fahrzeuge die Euro3 haben. Lass dich einmal von TZB beraten, die sind gut drauf!


Kampfkuchen hat geschrieben:Ein anderer LMM benötigt übrigens noch lange keine andere Hardware, das ist dann eine reine Softwaresache. Außer der LMM hat plötzlich noch irgendwelche Besonderheiten.


So einfach ist das auch wieder nicht. Und zweitens rede ich immer von Steuergerät inkl. Software. Bedeutet, Steuergerät mit Teile-Nr. xx hat nur eine, immer gleiche Software drauf. Steurgerät mit Teile-Nr. yy kann hardwaremäßig gleich wie xx sein, aber mit anderer Software.
Unter anderem auch deswegen, weil es mWn keine Möglichkeit gibt die Software von einem Stg. aufs andere zu kopieren.

Wie ich dir anhand der Fotos gezeigt habe, gibts bei den Steuergeräten von Schalt- bzw. Automatik-Getrieben sogar Hardware-Unterschiede.



Kampfkuchen hat geschrieben:Im KLDE ist der LMM einfach nur ein Poti mit einer Düse und einem - was auch immer - der sich durch die Luftmenge nach innen drückt und dabei den den Widerstand verändert + eines NTCs zur Ansauglufttemperaturüberwachung.


Du darfst die KLDE nicht alle in einen Topf werfen!
Ich weiß, dass der KL im 626 GE einen ganz anderen LMM hat wie der KL im X9. Arbeitet nach einem anderen Prinzip. Im X6, zwar der KF, aber der hat wieder eine 3. Variante des LMM.


Kampfkuchen hat geschrieben:Interessant wäre auch die Frage ob man alternativ ein MegaSquirt nutzen kann um die Abgasnorm zu erreichen.


Damit ist man natürlich wesentlich flexibler! Hat aber auch größreren Aufwand, weil das MegaSquirt auch erst einmal eingebaut werden muss und dann die ganzen Abstimmungs-Arbeiten.


Kampfkuchen hat geschrieben:Mich würde auch interessieren was bei dem Steuergerät passiert, wenn kein Automatikgetriebe da ist. Ob es dann einen Fehler gibt oder es bei nicht-vorhandensein auf Manuellen-Betrieb umschaltet.
Solche Systeme sind meist sehr universell gebaut, da es finanziell einfach viel viel günstiger ist.


Das kann ich dir nicht sagen. Aber warum willst ein Stg. für Automatik nehmen, wenn es selbiges auch für Schaltgetriebe gibt? Das erschließt sich mir nicht.


Kampfkuchen hat geschrieben:Und ob da nun die Pins belegt sind oder nicht, hat erstmal nicht zu sagen, dass die Software anders ist.


Bitte erklär mir den Sinn!
Wenn man schon hardwaremäßig 2 Varianten macht, warum soll dann die Software gleich sein? Dann könnte man ja gleich eine Ausführung für beides machen. Wäre für Mazda einfacher und billiger gewesen. Einige Teile-Nrn. weniger...


Schlußfolgerungen:
Mir scheint, du betrachtest und analysierst alles sehr theoretisch. Was ja nicht falsch ist! Aber in der Praxis, und bei Mazda speziell aus den 90igern schauts halt anders aus.
Es ist ja alles schön und gut, dass es "nur" Software-Änderungen sind. Aber diese sind realistisch nicht zu ändern. Daher kann man sich nur aus den im Mazda-Regal mit vorhandenen Teilen bedienen.

Falls mich nicht verstehen solltest, hier ein Beispiel:
Wenn man ein Motor-Stg. aus einem X9 in einen X6 umbauen wollte, wird es nur dann funktionieren wenn man auch den LMM vom X9 übernimmt.
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Re: Abgasnormen und DIY-Anpassung an strengere Vorgaben

Beitragvon Kampfkuchen » Mi 2. Jan 2019, 00:35

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:OK, hast recht. Diese Mazdas haben ja keine Breitband-Lambdas. Ändert aber nix daran, dass 4 Lambdas NICHT notwendig sind, wenn Vorkats verbaut sind. Sonst hätte mein X6 auch 4 davon....


Aber vielleicht um Abgaswerte zu erreichen, die der Euro3 Norm entsprechen.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Vielleicht haben wir ein bissl aneinander vorbei geredet.
Also.
1.) Ich bin mir sicher, wenn Mazda einen 626 GE V6 mit Euro 3 ausgeliefert hätte, wäre die Software anders als die jetztige mit Euro2.
2.) Es kann natürlich sein, dass man ohne Software Änderung auch die Euro3 erfüllen könnte.


Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Das kann ich dir nicht sagen. Aber warum willst ein Stg. für Automatik nehmen, wenn es selbiges auch für Schaltgetriebe gibt? Das erschließt sich mir nicht.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Ich meinte aber das X9-FL Steuergerät, von welchem es keine Ausführung für Schaltgetriebe gibt.


Deshalb.

Mir kommt der Verdacht auf es ist nicht ganz klar was ich meinte.

Die Grundidee ist nicht nur die Vorkats oder das Steuergerät zu tauschen sondern Vorkats einbauen + Lambdasonden + Steuergerät des X9. Ob das nun einfach so geht oder nicht möglich ist, sei erstmal dahingestellt - aber das war die Grundidee.
Dass es keinen Sinn macht bei einem STG, welches nicht für vier Lambdas ausgelegt ist oder gar keine Eingänge dafür hat, ist wohl logisch.
Und nur um die Kats ging es erstmal auch nicht.

Also noch mal: Ich habe es so verstanden, dass es den X9 mit dem KL und Euro 3 NUR als Automatikvariante gibt. Ein Steuergerät eines Manuellen Fahrzeuges kommt also somit nicht infrage und ein Euro2 Steuergerät erfüllt unter Umständen nicht die Funktion.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Bitte erklär mir den Sinn!
Wenn man schon hardwaremäßig 2 Varianten macht, warum soll dann die Software gleich sein? Dann könnte man ja gleich eine Ausführung für beides machen. Wäre für Mazda einfacher und billiger gewesen. Einige Teile-Nrn. weniger...


Ich bin mir sehr sicher, dass das Hardwaretechnisch auch sehr sehr identisch sein wird.

Das ganze ist eigentlich recht simpel: Die Software schreibst du einmal für alle Steuergeräte. Was unterscheidet sich zwischen AT und MT? Von der Motorregelung effektiv nichts (klar, ein paar Dinge schon, aber das sind einfach zu tauschende Parameter). Was stört dich ein AT-Teil bei einem manuellem Getriebe? Eigentlich nichts - es ist halt einfach nicht vorhanden.
Also baust du jetzt einmal deine Software auf, machst dir ein bisschen mehr Arbeit in dem du es universell aufbaust und sparst dir das neuschreiben einer Software für AT. Alleine was du dir für Arbeit ersparst die Software nicht zwei mal komplett durchzutesten.

Der Stecker ist vermutlich nicht belegt um bei Stückzahlen Geld einzusparen. Die Software schreibst du einmal und spielst sie nur noch auf die EEPROMs auf, das ist also kein erneuter Aufwand. Das Steuergerät wird aber für jedes Auto neugebaut. Also lässt man unnötige Teile für das jeweilige Modell weg und spart an der Stückzahl.
Ich bin mir ziemlich sicher, das wäre auch sehr interessant, wenn du für AT und MT ein STG für das selbe Baujahr des gleichen Motors hast, dass dort das gleiche PCB drin steckt nur mit anderer Bestückung.
Außerdem kannst du so die EEPROMs in hoher Stückzahl programmieren und nicht in nur halber oder sogar 20/80er Aufteilung. Ist wieder etwas günstiger. Außerdem hast du so weniger Probleme, wenn am ende weniger AT bestellt werden, als erwartet. Dann kannst du die auch für die MT nutzen.
Meine Theorie bezieht sich darauf: Was hast du beim MT, was der AT Wagen nicht hat? Vielleicht gibt es da was, aber mir persönlich fällt nichts ein. Also brauchst du auch keine andere Hardware, sondern nur weniger.

Ich arbeite in der Industrie und ich kann dir sagen, es lohnt sich einfach nicht für alles einen Extrakuchen zu backen. Gerade wenn es auf Stückzahlen ankommt achtest du so gut es geht darauf, wo gespart werden kann. Da wird so gut es geht darauf geachtet, dass es so universell ist wie möglich.

Würde mich nicht mal wundern, wenn der 2.0er und der 2.5er das gleiche Steuergerät haben, mit unterschiedlicher Firmware.

Das ganze hat sich natürlich ein bisschen gewandelt. Heute hast du meist ein universelles Steuergerät und schreibst die Software für jedes Fahrzeug anders. Das liegt einfach daran, dass PCB-Herstellung viel günstiger geworden ist und Softwareentwicklung heute kaum noch was gemein hat mit der aus den 80er und 90er.
Ich bin mir nicht sicher wie die Steuergeräte von VW und Co. so programmiert werden, aber vermutlich auch kaum noch auf Textbasis. Bei uns ist fast alles Funktionsbausteinsprache.

Dass die Software für Euro3 eine andere ist als für Euro2 würde ich so auch vermuten. Das war damit auch nicht gemeint. Wobei auch hier ist die Frage ist inwieweit wohl die Software an der Einhaltung der Euro3 Norm beteiligt ist. Das werden wir hier so aber nicht herausfinden können. Was ich meine: Eventuell tut die Software einfach weiterhin nur das, was sie vorher schon gemacht hat: Die Parameter einhalten. Mit dem Unterschied, dass bei Einhalten der Parameter durch andere Hardware (Kats und Lambdas) eben saubere Abgase rauskommen.
Mir ging es nur darum, dass AT und MT vermutlich die gleiche Software haben werden.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Mir scheint, du betrachtest und analysierst alles sehr theoretisch. Was ja nicht falsch ist! Aber in der Praxis, und bei Mazda speziell aus den 90igern schauts halt anders aus.
Es ist ja alles schön und gut, dass es "nur" Software-Änderungen sind. Aber diese sind realistisch nicht zu ändern. Daher kann man sich nur aus den im Mazda-Regal mit vorhandenen Teilen bedienen.


Vor der Praxis kommt die Theorie. Erstmal überlegen was ist möglich, was nicht. Was hat welche Gründe und wie komme ich eventuell zum selben Ergebnis.
Dass die Software nicht änderbar ist, ist nicht korrekt. Den EEPROM kann man auch neu beschreiben und sogar auslesen. Die Frage ist ob es dir was hilft die Firmware auszulesen, da man sie nur in binärer Form hat. Das reicht um bekannte Parameter zu ändern, aber den Code wird man da eher weniger rausbekommen.
Es gibt aber online definitiv angepasste Firmware zum runterladen genau für diese Steuergeräte. Müsste man sich mal mit befassen, ob man auch einen Code findet. Dann kann man unter Umständen mehr anpassen als man denkt.

Mazda RX-7 SA hat geschrieben:Falls mich nicht verstehen solltest, hier ein Beispiel:
Wenn man ein Motor-Stg. aus einem X9 in einen X6 umbauen wollte, wird es nur dann funktionieren wenn man auch den LMM vom X9 übernimmt.


Das habe ich nie bestritten. Sollte jedenfalls nicht so rüberkommen. Es sind eher diese Details die es meiner Meinung nach zu klären gilt. Was neben STG muss noch getauscht werden. Und wenn man sieht was unterschiedlich ist, bleibt halt noch über, ob man es tauschen muss oder anpassen kann. Darum die Aussage mit dem LMM und der evtl. Hardwarekompatibilität.

Edit34234: Habe eine Steckerbelegung des 97er Steuergerätes vom X9 gefunden. Der nicht belegte Stecker auf deinem Foto hat nichts mit dem Automatikgetriebe zu tun sondern ist einzig und allein für die zusätzlichen Lambdasonden und AGR-Funktionalitäten da.
https://drive.google.com/file/d/0B6eHpIwkKKDAbmo1Z3NlSFhrVjQ/view

Da haben sich genau mit dem Thema schon unfassbar viele beschäftigt... Es gibt sogar Layouts für Adapter um das 3-Stecker Steuergerät an das 4-Stecker Steuergerät zu bauen (ich meine nicht das mit den fehlenden Pins).

Falls es jemanden interessiert: https://www.mx6.com/forums/2g-mx6-engine-electronics-management/274169-ecu-pinouts-schematics-94-5-mx6-pgt-obdi-95-6-97-8-millenia-eunos-obdii.html

Wie ich das verstanden habe läuft es ohne ATX, allerdings leuchtet dann die Motorkontrollleuchte. Deshalb baut einer einfach 'ne Simulation für das ATX.
Möglichkeiten gibt's also scheinbar genug.
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